Historikertreffen in der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
06.11.2012
Auf Initiative von Mag. Klaus Daubek und mit freundlicher Unterstützung von Rektor Dr. Thomas Haase trafen sich am 6. November 2012 acht lokalhistorisch Interessierte in der Hochschule, um Gedanken zur Geschichte des Hauses auszutauschen. Das Hauptinteresse galt dem Schicksal der "Blum-Villa" in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg. Dr. Thomas Haase präsentierte den Stand seiner Forschungen zur Zeit der Eigentümerschaft der Familie Blum, der Enteignung und der Restitution (siehe dazu seinen Beitrag "Die Geschichte der Familie Blum"). Sein enger Kontakt mit der Familie Mertens, den Nachkommen der Familie Blum, ermöglichte ihm den Zugang zu wertvollen ergänzenden Informationen und Unterlagen. Der Zeitzeuge Anton Falant erinnerte sich an die Kriegsjahre der Wiener Neustädter Flugzeugwerke.
Ein kurzer Rundgang führte auch in die Tiefen des Kellers. Lt. Mag. Weissenbachers "In Hietzing gebaut" wurden die in den Südhang gegrabenen alten Kelleranlagen von Heinkel ausgebaut. Nach dem Krieg waren die Räume Obstlager. Ein Großteil der Anlage soll infolge Abmauerung überhaupt nicht mehr zugänglich sein.
Zuletzt hat Marcello La Speranza in seinem 2004 erschienenen Buch "Burgen, Bunker, Bollwerke" (in dem erstaunlicherweise Wehranlagen aus dem 1. Weltkrieg ausgespart wurden) über diesen Keller geschrieben: "... Im Zuge des Ausbaus der Villa ließ Dr. Ernst Heinkel im Südhang des Trazerbergs einen Luftschutzbunker bauen. ... Zwei Zugänge (einer von der Villa, einer vom Park) führen in die unterirdische Anlage, die sich in einem desolaten Zustand befindet. Im feuchten Inneren liegen viel Gerümpel, eine herausgerissene Stahltür, kaputtes Mobilar und Schutt. Von der technischen Einrichtung sind an den Wänden noch zwei Überdruckventile der Firma 'Auer, Berlin' zu entdecken." An der Besichtigung durch den Buchautor im Jahr 1997 nahm auch der Lokalhistoriker DDr. Gebhard Klötzl teil. Er erinnert sich an eine zweitürige Schleusenanlage im Eingangsbereich.
Mittlerweile wurden die Kellergewölbe aufgeräumt, trockengelegt und frisch verputzt. Jüngste Bohrungen ergaben keinen Hinweis auf eine Abmauerung weiterer Kellerbereiche.
Hier ein paar Fotos von der Besichtigung: