Ölmalerei Alois Weissenbacher
25.01.2024
Die Ölmalerei war Alois Weissenbachers bevorzugte Technik. Gegenstand seiner Werke waren Porträts – er porträtierte Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Künstlerverbänden und dem bäuerlichen Milieu – Stillleben und Landschaften. Von historisch besonderem Wert sind seine detailgetreuen bäuerlichen und handwerklichen Innenansichten vor allem aus Niederösterreich, der Steiermark und Osttirol.
Alois Weissenbacher stammte aus einer Handwerkerfamilie und erlernte selbst das Schuhmacherhandwerk. Seine Leidenschaft aber war die Malerei. Von 1915 bis 1923 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Rudolf Bacher, einem damals sehr bekannten Porträtisten. Weitere Vorbilder waren Ferdinand Georg Waldmüller, Adolph von Menzel und Wilhelm Leibl. Die Liebe zum Detail, die Schilderung des handwerklichen und bäuerlichen Lebens zeichnete auch diese Künstler aus.
Alois Weissenbachers Porträts bestechen durch technische Brillanz im Formalen, aber besonders durch den Ausdruck des jeweiligen Charakters der Dargestellten, ohne die Charakterzüge zu übertreiben. Seine Porträts strahlen eine große Ruhe und Verinnerlichung in der Bewahrung ihrer menschlichen Würde aus. In den Interieurs gelang ihm neben der Beobachtung der feinsten Details der Zusammenschluss all dieser kulturhistorisch bedeutsamen Einzelheiten zu einer bildnerischen Ganzheitlichkeit.
Krankheitshalber vom Wehrdienst befreit, arbeitete er nach dem Diplom als akademischer Maler einige Jahre als freischaffender Künstler. 1937 heiratete er die Pianistin Maria Raussal, 1941 kam Sohn Gerhard zur Welt. Nach der Ablegung der Studienberechtigungsprüfung und dem folgenden Studium des Lehramts für Mathematik, Darstellende Geometrie und Zeichnen unterrichtete er an einem Gymnasium in Baden bei Wien bis zu seiner Pensionierung 1960. Die künstlerische Tätigkeit war in dieser Zeit im verstärktem Ausmaß nur in den Sommerferien möglich. In diesen Zeiträumen entstanden hauptsächlich die besagten Darstellungen von Innenräumen aus dem bäuerlichen und handwerklichem Milieu sowie einige Landschaften. Ein schweres Augenleiden verhinderte ab 1965 eine weitere künstlerische Tätigkeit. Alois Weissenbacher starb im Mai 1970.
Die von seinem Sohn Mag. Gerhard Weissenbacher im Jänner 2024 organsierte Ausstellung von 36 Ölmalereien seines Vaters bot die seltene Gelegenheit, die Kunstfertigkeit Alois Weissenbachers in allen Genres zu bewundern und auch zu fotografieren. Hier können Sie die digitalen Ergebnisse betrachten. Die angegebenen Maße (Höhe mal Breite) betreffen die sichtbaren Flächen der gerahmten Bilder. Zum Vergrößern der Bilder diese anklicken.