Die Ansichtskarte
Die Geschichte "Die Ansichtskarte" aus dem Buch von J. Vinzenz "Erlebtes und Erlauschtes aus Wiens Vorstadt" erzählt von den Bewohnern des ehemaligen Welkerhauses.
Im dachte gerade nach, über was ich schreiben könnte, da brachte mir der Briefträger eine Ansichtskarte. Sie enthielt eine reizende Idylle vom Wiener Maler Hans Götzinger: Winkel in Alt-Ober-St. Veit. Mir wurde warm ums Herz beim Anblick der alten Häuschen, von Bäumen umgeben, vom Kirchturm überragt. Und ich wusste, über was ich jetzt schreiben werde.
Eines der alten Gebäude ist das Welkerhaus gewesen; es lebt nicht mehr, und an seiner Stelle steht ein moderner Bau. Wenn ich mitunter an ihm vorbeikomme, denke im mir nichts, er lässt mich kalt, wie eben Zinshäuser kalt lassen. Aber wenn ich in meiner Kindheit das Welkerhaus erblickt habe, ist mir immer so wohlig gewesen, und ich habe den Begriff „Vaterhaus“ und „Häuslicher Herd“ mir nach meiner Weise ausgelegt. Aus der Ferne betrachtet, hat das alte Haus ausgesehen, als wüchse dort aus der Erde ein gutmütig lächelndes Bauernantlitz mit lustigen Augen, auf dem wie ein eingedrückter grauer Hut das Schindeldach saß.
Im kannte auch alle Bewohner des Welkerhauses, unter denen es Originale, wie die „Büchsen-Resl“, die „narrische Mariedl“ und die „alte Julie“, gab. Sie war achtzig Jahre alt, ist lebenslänglich unbemannt geblieben und hinkte an einem zerschlissenen Parapluie durchs Leben. In ihrer Jugend war die Julie Kammerzofe bei einer Frau Fürstin gewesen. Die hatte ihr einmal ein Kleid geschenkt, von schwerer Seide und „luisen-blauer“ Farbe. Die Julie trug dieses Kleid durch fünfzig Jahre, doch nur einmal jährlich, und zwar beim Umgang.
Die alte Julie ist oft zu uns gekommen, was mir sehr recht war, denn im habe gern zugehört, wenn sie vom alten St. Veit erzählte: Als der Bach, der jetzt zugewölbt ist, den Ort noch in zwei Hälften teilte, als es hier noch keinen Arzt, sondern bloß einen Bader gegeben hat und an Stelle des Bürgermeisters noch der Richter amtierte.
Vom Bader Schmidt hat die alte Julie eine köstliche Geschichte gewusst: „Der Mann behandelte Mensch und Vieh und hatte für diesen Zweck drei Medizinen, die er selbst zusammenbraute. Da gab’s eine weiße für die Weiber, eine rote für die Männer und eine schwarze fürs liebe Vieh. Da wurde einmal der Bader gleich zu zwei Patienten gerufen: Zum Zwickelbauer, einem alten, gediegenen Säufer, und zum Sagmüller seiner Kuh, die die Kolik hatte. Der Bader steckte also für den Zwickelbauer die rote Medizin in die eine Rocktasche und die andere, die schwarze, für die Kuh. Wie er zum Zwickelbauer kommt, liegt der ganz verlassen in der Stube, wo ein Kienspan gebrannt hat. Weib und Knecht sind im Stall gewesen.
‚Bader, tumml dich! Hast die Medizin glei mitbracht? I tua einwendi alser ganzer brinna!’ (brennen) jammert der Zwicklbauer.
‚Das kimmt vom vieln Saufn’, hat ihn der Bader getröstet, die Flasche mit der Medizin aus dem Rocksack genommen, die dem Zwickelbauer gegeben und also gesprochen:
‚Nimmst davon a Maulvoll und nach oana Weil wieder oans! I muaß no zum Sagmüller und kim im Hoamweg no amal eina zu dir! Wird schon vergehn, das Brinna!’
Und der Bader lauft, dass er zu der Kuh auch noch zurechtkommt, und die wird im Sagmüllerhof gerade mit viel Geschrei und gutgemeinten Hieben herumgejagt.
‚Bin schon da’, sagt der Bader, ‚tuats ihr nur glei s Maul aufmacha!’ Und er zieht aus dem Rocksack die Medizinflasche und - erschrickt nicht wenig: ist das die andere gewesen. Die rote Medizin für den Zwickelbauer hat er da in der Hand, und unterdessen sauft der daheim die schwarze aus. ‚Und s zreisst ihm sGedärm!’ schreit es im Innern des Baders Schmidt. Aber er hat sich sogleich gefasst. Obwohl er weiß, dass die rote Medizin der Kuh da nicht helfen wird, gießt er sie doch ihr ins geöffnete Maul, dann befiehlt er das Tier weiter herumzutreiben und rennt, was er kann, zum Zwickelbauer.
Wann er nur nöt schon hin is! Wanns eahm nur no nöt zrissn hat, d schwarze! So denkt er im Laufen und fällt beinahe beim Zwickelbauer in die Stube. Einen vor Schmerzen sich windenden Menschen erwartet er, und was muss er erleben? Wie der ausgepichte Süffling Zwickelbauer, die qualmende Pfeife im Mund, sich gerade die Hose anzieht und laut grölt:
‚Bist a sakrischer Kerl, Bader! A Medizin hast, das muaß ma dir lassn! Weg is das Brinna! und leicht is mir, wia wann i zwanzg Jahr alt war. Aber oan Trumm Durscht hab i und geh no glei in Weikeller. Kannst mitgehn, Bader!’“
„Da haben wir einmal Schulprüfung gehabt“, hat die alte Julie ein andermal erzählt, „und dazu ist auch ein reicher Stadtherr, der im Sommer im Ort gewohnt hat und ein Wohltäter gewesen ist, eingeladen worden. Dieser Herr ist am selben Tag draußen bei den Weingärten spazieren gegangen, und weil es recht heiß gewesen ist, hat er Durst bekommen. Da begegnet er einem Jungen, der hat einen ganzen Hut voll gelber, saftiger Birnen getragen.
‚Gehören die Birnen dir, Kleiner?’ hat der Stadtherr gefragt. Und als der Bub dies bejaht, fragt der Herr weiter, ob er ihm nicht eine Birne schenken möchte. Da hat der Bub ohne Besinnen in den Hut gegriffen, die größte Birne erwischt und sie dem Herrn gegeben. Die größte Birne! Der Stadtherr ist gerührt über solche Uneigennützigkeit und schenkt dem Jungen einen glänzenden Zwanziger.
Nachmittags ist also die feierliche Schulschlussprüfung. Und der Stadtherr ist auch gekommen. Der schaut sich die versammelten Kinder an und findet den braven Birnenspender darunter. Und wie alles vorbei ist, sagt der Stadtherr, er möchte eine kleine Geschichte zum besten geben, vielleicht, dass sich jemand daran ein Beispiel nehmen würde. Und der Stadtherr erzählt so recht rührend, wie er heute vormittag durstig gewesen und wie er da einem kleinen Jungen begegnet sei, der ihm auf seine Bitte die größte Birne, die er im Hut trug, geschenkt habe. So etwas zeuge von Menschenliebe und Selbstlosigkeit und verdiene anerkannt zu werden.
‚Und hier steht das brave Kind’, hat der Stadtherr gesagt, ist auf den Kerschbaum-Wastl zugegangen, hat ihm die Hand aufs Haupt gelegt und gefragt:
‚Jetzt sag mir du, wackerer Junge, was hat dich bewogen, so zu handeln? Warum hast du mir auf meine Bitte die größte Birne gegeben?’
‚Weil s in der Mistlackn glegn is!’ hat der kleine Wastl treuherzig und spitzbübisch zugleich geantwortet . . .“
„Der alte Schulmeister Sommerer hat einmal den Kindern folgende Hausaufgabe gegeben: ‚Wenn sechsundzwanzig Liter Wein zweiundfünfzig Halbliterflaschen füllen, wieviel Viertelliter bringt man in siebzehn Literflaschen unter?’ Nach einigen Tagen ist die Kunz-Schneiderin in die Schule gekommen und hat gesagt:
‚A schöns Gebitt, Herr Schulmasta, s nächstemal lassen S dö Kinder mit n Wasser rechnen. Mit n Wein is das zu teuer. Der Bua hat d Aufgab nöt können, i a nöt und mei Alter smon gar nöt. Weil mir aber siebzehn Literflaschen habn, so hat der Alte an Wei kaft, und den habn ma viertelweis eingfüllt. Mir san aba beim Zähln irr wordn, dann habn ma danebngschütt, dann hat der Alte, wann i nöt hingschaut hab, allweil vom Wei wegtrunka, kurzum, i glaub mir habn all drei dö Rechnung nöt zsammbracht. Und drum tat i bittn, Herr Smulmoasta, s nächstemal nur a Wasser nehmen . . .’“
So hat die alte Julie erzählt von dem immer heiteren Völklein, das das alte Ober-St. Veit bewohnt hat, als an Stelle der Zinshäuser noch Bauerngehöfte gestanden sind und Weingärten, Wiesen und Felder zwischen glucksenden Bächlein sich ausbreiteten. Die Wien war damals ein lebhaftes Flüsschen voll klarem Gebirgswasser und durch keine Industrieabwässer verunreinigt. Eine schöne Au zog sich weithin, und auf ihre saftigen Rasenplätze trieb der Halter das stattliche Vieh.
Generationen haben sich seit dieser Zeit zu ihren Vätern versammelt. Darunter ist auch die alte Julie, die ein Liebling unseres Herrgotts gewesen sein muss, denn was sich die Reichen mit all ihrem Geld nicht erkaufen können, eine glückselige Sterbestunde, die war der Alten zuteil geworden. Sie ist, sanft lächelnd, vor ihrem Kaffeehäferl gesessen und dabei in die ewige Glückseligkeit hinübergeschlummert.
Nun ist auch das alte Haus, in dem sie so viele Jahre gelebt hat, den Weg alles lrdischen gegangen. Weil aber ein Künstler daran Gefallen gefunden und es seinem Skizzenbuch einverleibt hat, lebt es im Bild als Ansichtskarte weiter.
Und ich lasse mir diese einrahmen.
Eines der alten Gebäude ist das Welkerhaus gewesen; es lebt nicht mehr, und an seiner Stelle steht ein moderner Bau. Wenn ich mitunter an ihm vorbeikomme, denke im mir nichts, er lässt mich kalt, wie eben Zinshäuser kalt lassen. Aber wenn ich in meiner Kindheit das Welkerhaus erblickt habe, ist mir immer so wohlig gewesen, und ich habe den Begriff „Vaterhaus“ und „Häuslicher Herd“ mir nach meiner Weise ausgelegt. Aus der Ferne betrachtet, hat das alte Haus ausgesehen, als wüchse dort aus der Erde ein gutmütig lächelndes Bauernantlitz mit lustigen Augen, auf dem wie ein eingedrückter grauer Hut das Schindeldach saß.
Im kannte auch alle Bewohner des Welkerhauses, unter denen es Originale, wie die „Büchsen-Resl“, die „narrische Mariedl“ und die „alte Julie“, gab. Sie war achtzig Jahre alt, ist lebenslänglich unbemannt geblieben und hinkte an einem zerschlissenen Parapluie durchs Leben. In ihrer Jugend war die Julie Kammerzofe bei einer Frau Fürstin gewesen. Die hatte ihr einmal ein Kleid geschenkt, von schwerer Seide und „luisen-blauer“ Farbe. Die Julie trug dieses Kleid durch fünfzig Jahre, doch nur einmal jährlich, und zwar beim Umgang.
Die alte Julie ist oft zu uns gekommen, was mir sehr recht war, denn im habe gern zugehört, wenn sie vom alten St. Veit erzählte: Als der Bach, der jetzt zugewölbt ist, den Ort noch in zwei Hälften teilte, als es hier noch keinen Arzt, sondern bloß einen Bader gegeben hat und an Stelle des Bürgermeisters noch der Richter amtierte.
Vom Bader Schmidt hat die alte Julie eine köstliche Geschichte gewusst: „Der Mann behandelte Mensch und Vieh und hatte für diesen Zweck drei Medizinen, die er selbst zusammenbraute. Da gab’s eine weiße für die Weiber, eine rote für die Männer und eine schwarze fürs liebe Vieh. Da wurde einmal der Bader gleich zu zwei Patienten gerufen: Zum Zwickelbauer, einem alten, gediegenen Säufer, und zum Sagmüller seiner Kuh, die die Kolik hatte. Der Bader steckte also für den Zwickelbauer die rote Medizin in die eine Rocktasche und die andere, die schwarze, für die Kuh. Wie er zum Zwickelbauer kommt, liegt der ganz verlassen in der Stube, wo ein Kienspan gebrannt hat. Weib und Knecht sind im Stall gewesen.
‚Bader, tumml dich! Hast die Medizin glei mitbracht? I tua einwendi alser ganzer brinna!’ (brennen) jammert der Zwicklbauer.
‚Das kimmt vom vieln Saufn’, hat ihn der Bader getröstet, die Flasche mit der Medizin aus dem Rocksack genommen, die dem Zwickelbauer gegeben und also gesprochen:
‚Nimmst davon a Maulvoll und nach oana Weil wieder oans! I muaß no zum Sagmüller und kim im Hoamweg no amal eina zu dir! Wird schon vergehn, das Brinna!’
Und der Bader lauft, dass er zu der Kuh auch noch zurechtkommt, und die wird im Sagmüllerhof gerade mit viel Geschrei und gutgemeinten Hieben herumgejagt.
‚Bin schon da’, sagt der Bader, ‚tuats ihr nur glei s Maul aufmacha!’ Und er zieht aus dem Rocksack die Medizinflasche und - erschrickt nicht wenig: ist das die andere gewesen. Die rote Medizin für den Zwickelbauer hat er da in der Hand, und unterdessen sauft der daheim die schwarze aus. ‚Und s zreisst ihm sGedärm!’ schreit es im Innern des Baders Schmidt. Aber er hat sich sogleich gefasst. Obwohl er weiß, dass die rote Medizin der Kuh da nicht helfen wird, gießt er sie doch ihr ins geöffnete Maul, dann befiehlt er das Tier weiter herumzutreiben und rennt, was er kann, zum Zwickelbauer.
Wann er nur nöt schon hin is! Wanns eahm nur no nöt zrissn hat, d schwarze! So denkt er im Laufen und fällt beinahe beim Zwickelbauer in die Stube. Einen vor Schmerzen sich windenden Menschen erwartet er, und was muss er erleben? Wie der ausgepichte Süffling Zwickelbauer, die qualmende Pfeife im Mund, sich gerade die Hose anzieht und laut grölt:
‚Bist a sakrischer Kerl, Bader! A Medizin hast, das muaß ma dir lassn! Weg is das Brinna! und leicht is mir, wia wann i zwanzg Jahr alt war. Aber oan Trumm Durscht hab i und geh no glei in Weikeller. Kannst mitgehn, Bader!’“
„Da haben wir einmal Schulprüfung gehabt“, hat die alte Julie ein andermal erzählt, „und dazu ist auch ein reicher Stadtherr, der im Sommer im Ort gewohnt hat und ein Wohltäter gewesen ist, eingeladen worden. Dieser Herr ist am selben Tag draußen bei den Weingärten spazieren gegangen, und weil es recht heiß gewesen ist, hat er Durst bekommen. Da begegnet er einem Jungen, der hat einen ganzen Hut voll gelber, saftiger Birnen getragen.
‚Gehören die Birnen dir, Kleiner?’ hat der Stadtherr gefragt. Und als der Bub dies bejaht, fragt der Herr weiter, ob er ihm nicht eine Birne schenken möchte. Da hat der Bub ohne Besinnen in den Hut gegriffen, die größte Birne erwischt und sie dem Herrn gegeben. Die größte Birne! Der Stadtherr ist gerührt über solche Uneigennützigkeit und schenkt dem Jungen einen glänzenden Zwanziger.
Nachmittags ist also die feierliche Schulschlussprüfung. Und der Stadtherr ist auch gekommen. Der schaut sich die versammelten Kinder an und findet den braven Birnenspender darunter. Und wie alles vorbei ist, sagt der Stadtherr, er möchte eine kleine Geschichte zum besten geben, vielleicht, dass sich jemand daran ein Beispiel nehmen würde. Und der Stadtherr erzählt so recht rührend, wie er heute vormittag durstig gewesen und wie er da einem kleinen Jungen begegnet sei, der ihm auf seine Bitte die größte Birne, die er im Hut trug, geschenkt habe. So etwas zeuge von Menschenliebe und Selbstlosigkeit und verdiene anerkannt zu werden.
‚Und hier steht das brave Kind’, hat der Stadtherr gesagt, ist auf den Kerschbaum-Wastl zugegangen, hat ihm die Hand aufs Haupt gelegt und gefragt:
‚Jetzt sag mir du, wackerer Junge, was hat dich bewogen, so zu handeln? Warum hast du mir auf meine Bitte die größte Birne gegeben?’
‚Weil s in der Mistlackn glegn is!’ hat der kleine Wastl treuherzig und spitzbübisch zugleich geantwortet . . .“
„Der alte Schulmeister Sommerer hat einmal den Kindern folgende Hausaufgabe gegeben: ‚Wenn sechsundzwanzig Liter Wein zweiundfünfzig Halbliterflaschen füllen, wieviel Viertelliter bringt man in siebzehn Literflaschen unter?’ Nach einigen Tagen ist die Kunz-Schneiderin in die Schule gekommen und hat gesagt:
‚A schöns Gebitt, Herr Schulmasta, s nächstemal lassen S dö Kinder mit n Wasser rechnen. Mit n Wein is das zu teuer. Der Bua hat d Aufgab nöt können, i a nöt und mei Alter smon gar nöt. Weil mir aber siebzehn Literflaschen habn, so hat der Alte an Wei kaft, und den habn ma viertelweis eingfüllt. Mir san aba beim Zähln irr wordn, dann habn ma danebngschütt, dann hat der Alte, wann i nöt hingschaut hab, allweil vom Wei wegtrunka, kurzum, i glaub mir habn all drei dö Rechnung nöt zsammbracht. Und drum tat i bittn, Herr Smulmoasta, s nächstemal nur a Wasser nehmen . . .’“
So hat die alte Julie erzählt von dem immer heiteren Völklein, das das alte Ober-St. Veit bewohnt hat, als an Stelle der Zinshäuser noch Bauerngehöfte gestanden sind und Weingärten, Wiesen und Felder zwischen glucksenden Bächlein sich ausbreiteten. Die Wien war damals ein lebhaftes Flüsschen voll klarem Gebirgswasser und durch keine Industrieabwässer verunreinigt. Eine schöne Au zog sich weithin, und auf ihre saftigen Rasenplätze trieb der Halter das stattliche Vieh.
Generationen haben sich seit dieser Zeit zu ihren Vätern versammelt. Darunter ist auch die alte Julie, die ein Liebling unseres Herrgotts gewesen sein muss, denn was sich die Reichen mit all ihrem Geld nicht erkaufen können, eine glückselige Sterbestunde, die war der Alten zuteil geworden. Sie ist, sanft lächelnd, vor ihrem Kaffeehäferl gesessen und dabei in die ewige Glückseligkeit hinübergeschlummert.
Nun ist auch das alte Haus, in dem sie so viele Jahre gelebt hat, den Weg alles lrdischen gegangen. Weil aber ein Künstler daran Gefallen gefunden und es seinem Skizzenbuch einverleibt hat, lebt es im Bild als Ansichtskarte weiter.
Und ich lasse mir diese einrahmen.
Siehe auch die Bilder aus der Vitusgasse auf dem Bericht Nummer 1452.