Luxane

Die Fee von St. Veit
01.12.2011

Eines der ältesten Gewölbe in Ober St. Veit ist der Weinkeller unter dem Heurigen Schneider-Gössl. Darin lagerte der Wein unzähliger Winzergenerationen, die letzten Weinhauer hießen Kerschbaum und Brummer. Die alten Holzfässer werden schon lange nicht mehr benützt, und vor kurzem zerbrach eines davon. Unter den Überresten fand sich ein Umschlag mit einem vergilbten Heft, in dem mit alter Schrift eine erstaunliche Begebenheit aus dem alten St. Veit festgehalten worden war. Wie das Heft dorthin kam, ist ungeklärt, denn die Erzählung betrifft keine Menschen dieses Hauses. Vielleicht ist es bei einem Keller-Gelage dort vergessen worden.

Luxane, die Fee von St. Veit. Der Gössl’sche Weinkeller, in dem das Manuskript gefunden wurde. © Archiv 1133.at
<p><b>Luxane, die Fee von St. Veit</b></p><p>Der Gössl’sche Weinkeller, in dem das Manuskript gefunden wurde.</p><p><i>&copy; Archiv 1133.at</i></p>

Ein gewisser Franz Krupitsch erzählt darin seine Kindheitsbegegnung mit der Fee von St. Veit. Hier ein Ausschnitt aus dem Originalmanuskript:

„ ... Vorsichtig öffnete ich die Tür zum Vorraum des Baders. Meine Sinne waren bereit zum Aufnehmen des erwarteten Hauches aus Dampf und weiteren, mir unbekannten Beimischungen, vielleicht aus den Seifen kommend. Doch heraus schwebte ein Feengesicht. Einen Funken länger als den erlaubten Moment sah ich es an, und zum ersten Mal in meinem jungen Leben ahnte ich die Stärke des schwachen Geschlechts. Im Unterbewusstsein wurde jetzt auch meine Nase berührt, und wie in Trance tauchte ich in den Luftschwall aus dem Inneren der Stube. Deren geheimnisvolle Stille passte zu meiner Verzückung, nicht aber das verächtliche Raunen, das gerade durch diese Stille drang: ‚Die hat dem Bader Schmidt ganz schön den Kopf verdreht, die junge Hex’‘. Das zischende Wort ‚Hex’‘ zerbrach dann auch meine Verzückung. Ich empfing die bestellte Salbe, fand auf die Straße und zurück ins reale Leben. Dort war kein Platz für Feengesichter, und ich vergaß es bald wieder.
Ein paar Jahre später holte mich wieder ein Raunen aus meinen Gedanken: ‚Du bist nicht das Kind deiner Eltern!‘..."

Diese packende Erzählung über die Fee von St. Veit wurde jetzt als Büchlein herausgegeben und die Fee vom Bildhauer Wolfgang Karnutsch als Keramik-Skulptur verewigt. Die handsignierte Skulptur und das Buch sind gemeinsam um € 39,90 bei folgenden Ober St. Veiter Kaufleuten erhältlich:

Bautischlerei Fellner, Glasauergasse 24

Bildhauer Karnutsch, Josef-Gangl-Gasse 1b

Gabrieles Haaratelier, Auhofstraße 155

Ger Ger Kindermoden, Hietzinger Hauptstraße 147

Heuriger Schneider-Gössl, Firmiangasse 11

Erste Bank, Hietzinger Hauptstraße 160

Holztrattner Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH, Fichtnergasse 10

Korkisch Haustechnik, Auhofstraße 120a

Massing Moden, Hietzinger Hauptstraße 145

Rechtsanwalt Hemetsberer, Hietzinger Hauptstraße 158

Schuhservice, Schlüssel- & Aufsperrdienst Ober St. Veit, Hietzinger Hauptstraße 170

Gönnen Sie sich und Ihren Lieben eine Fee und etwas Kurzweil!

hojos
Im Dezember 2011