Ramassuri beim Heurigen Schneider-Gössl

Unter tatkräftiger Mithilfe der aus Altenmarkt anreisenden Struckerschützen wurde das neue Stüberl festlich eröffnet.
19.10.2013

Das Haus Firmiangasse 11 ist eines der ältesten Ober St. Veits und Teile davon reichen ins Mittelalter zurück. Wie die meisten Häuser des historischen Ortskernes Ober St. Veits war es bis ins 19. Jahrhundert ein Weinbauernhaus. 1956 ging das Haus in den Besitz der Familie Gössl und 1962 auch das Nachbarhaus Firmiangasse 9.

Heute sind die beiden Häuser einer der Standorte der in Wien und Altenmarkt tätigen Gastronomenfamilie Schneider-Gössl. Firmiangasse 9 ist eine Frühstückspension und Firmiangasse 11 der "Heurige Schneider-Gössl", ein typisches Wiener Heurigenrestaurant. Das Ambiente des Lokals blieb über die Jahrzehnte weitgehend unverändert: Rustikale Einrichtung mit Zirbenholz an den Wänden und glatten Holztischen, draußen ein romantischer, von Weintrauben bedeckter Innenhof. Die Speisekarte ist umfangreich und das „Backhendl“ die traditionelle Spezialität des Hauses. Die nachhaltige Pflege des Wienerliedes vervollständigt die gemütliche Atmosphäre.

Der Erfolg machte nun eine Adaptierung und Erweiterung der Betriebe notwendig, und im Jänner 2013 begann die Familie Schneider-Gössl mit dem Ausbau und der Modernisierung das Heurigenrestaurants und der Frühstückspension. Es entstanden ein Extrastüberl für 40–50 Personen inkl. gemütlichem Kachelofen, zusätzliche luxuriös ausgestattete Hotelzimmer, teilweise sogar inkl. kleiner Vorgärten und neue Sanitäreinrichtungen.

Im Wissen um den historischen Wert der beiden Häuser scheute die Familie Schneider-Gössl keine Kosten und Mühen, die bestehende Baustruktur soweit möglich zu erhalten und möglichst schonend zu erweitern. Man kann daher getrost davon ausgehen, dass die Änderungen die Region bereichern und der Betrieb nichts von seiner Gemütlichkeit einbüßen wird.

Am 19. Oktober war es nun soweit, und das neue Stüberl wurde mit Musik und Volksfeststimmung festlich eröffnet. Dazu wurde ein Teil der Firmiangasse abgesperrt, und die aus Altenmarkt angereisten siebzig "Struckerschützen" feuerten einige Gewehrsalven ab. Das war das genaue Programm: 

  • Treffpunkt der Altenmarkter Struckerschützen am Wolfrathplatz vor der Ober St. Veiter Kirche um ca. 16:30 Uhr 
  • Ansprachen und Salvenschüsse 
  • Gemeinsamer Marsch zum Heurigen Schneider-Gössl 
  • Salvenschießen vor dem Heurigen 
  • Einweihung des Gössl-Stüberls durch unseren Pfarrer DI Mag. Andreas Kaiser 
  • Oktoberfest, Weißwurstessen und Bieranstich vor dem Heurigen und im Heurigen 
  • Abendunterhaltung durch das "Duo de Zwa"

Bericht und Fotos von der Ramassuri gibt's auf Hietzing.at 

Die Strucker-Schützen. Die Kompanie beim Salvenwertungsschießen 1994 © www.struckerschuetzen.at
<p><b>Die Strucker-Schützen</b></p><p>Die Kompanie beim Salvenwertungsschießen 1994</p><p><i>&copy; www.struckerschuetzen.at</i></p>

Den Namen „Struckerschützen von Altenmarkt" bekamen die historischen Schützen 1950–1952, als sie nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgestellt und neu eingekleidet wurden. Mit dieser Namensgebung soll das Gedenken an den Schützenhauptmann Jakob Strucker (1761–1816), der sich im Abwehrkampf gegen die Franzosen große Verdienste erworben hatte, bewahrt werden.

Und welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Struckerschützen aus Altenmarkt im Pongau und Ober St. Veit?

Genau genommen eheliche Bande, denn Franz Schneider, der Mann der Ober St. Veiter Heurigenwirtin Magda Schneider, ist der Inhaber des Markterwirtes in Altenmarkt. Dort fand für lange Zeit das Königsschießen der Schützenkompanie statt, in dessen Siegerliste sich auch die Schneiders drei Mal verewigten: 1961 und 1963 Franz Schneider sen. und 1968 Franz Schneider jun.

Mehr zur Geschichte dieses Heurigenstandortes erfahren Sie HIER.

hojos
14. Oktober 2013