Der Phönix
Die Überraschung im Maurer Wald
30.04.2021
Es ist jetzt einige Jahre her, als Frau Eva Meloun ihrer gewohnten Spazierwege ging und plötzlich einen Vogel sah. Es war ein unerwartet großer Vogel, und sie lenkte ihre Schritte in seine Richtung. Ungewöhnlich für Vögel seiner Art saß er bewegungslos im Unterholz eines Waldsaumes. Frau Meloun kam näher und näher, doch das Tier rührte sich nicht. Als die gefiederte Spannweite des Vogels von etwa zwei Meter deutlich zu erkennen war, wusste die Entdeckerin: Es war der Wurzelstock eines gefallenen Baumes, der in verblüffender Weise einem Vogel glich.
Sofort erwachte die Künstlerin in Eva Meloun. Es bedurfte nur einer kleinen Ergänzung, und der Wurzelstock wurde zur unverwechselbaren Skulptur. Freilich waren es nur eine gedachte Ergänzung, aber es dauerte nicht lange, bis Frau Meloun mit den notwenigen Utensilien und ein paar hilfreichen Kindern wieder zur Stelle war. Die Phantasie wurde zur Wirklichkeit, dazu noch ein wenig Farbe und ein Schuss Mythologie, und da stand er, der Vogel Phönix.
Und da steht er heute noch, auf N 48° 8.759 E 016° 14.672, wahrscheinlich nicht mehr so schön wie einst, denn ein paar Restaurierungen nach herabgestürzten Ästen und der Zahn der Zeit setzen auch einem Phönix zu.
Ein am Phönix angebrachter Zettel hofft und warnt:
Ich, Vogel Phönix bin da hier:
Das alte Mythos-Zaubertier.
Ich sterbe in des Feuers Glut,
Doch fasse ich auch jetzt noch Mut.
Steig auf aus Asche und aus Rauch,
Ich weiß, das gleiche kannst DU auch:
Breit aus die Flügel und Gefieder,
DAS LEBEN KINDER HAT MICH WIEDER!
Ich Vogel Phönix sage euch:
Wer mir was tut,
Dem geht's nicht gut!
Doch von ganz so ungefähr wird es nicht gewesen sein, dass Frau Meloun gleich den Vogel sah. Flügel ganz allgemein und der sich erhebende Vogel, der Phönix eben, manifestieren sich auch in ihren sonstigen Kunstwerken. Ihre sehens- und lesenswerte Internetseite offenbart dies, zum Beispiel hier: http://meloun.at/index.php?id=objekte