Die Lieder über den Wienfluss
Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
02.10.2014
Es gibt nur wenige Lieder, die den Wienfluss besingen, und keines, das ihn so uneingeschränkt verherrlicht, wie andere Lieder die Donau.
Ich fand nur ein Beispiel, das den Wienfluss wenigstens in den ersten beiden Strophen positiv besingt: "Der Wienfluss der ist meine einzige Freud‘!" Ein Couplet aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Text und Musik von A. Randl, gesungen von der Soubrette Clotilde Kowala. Hier die ersten beiden Strophen:
Die folgenden Strophen, in denen sehr ironisch auf den Duft und die Wasserqualität eingangen wird, können nicht mehr als Loblied bezeichnet werden:
Im Rahmen der Präsentation des Buches "Die Wien. Vom Kaiserbrünndl bis zur Donau" am 2. Oktober 2014 im Bezirksmuseum Hietzing kamen drei Strophen dieses Liedes nach über 100-jähriger Pause wieder zur Aufführung. Hier ist eine Tonaufnahme dieser Interpretation von Florian Kalny (Klavier, Gesang) und Sebastian Naber (Gitarre, Gesang):
Florian Kalny und Sebastian Naber am 2. Oktober 2014 im Bezirksmuseum Hietzing
02.10.2014
Im zweiten mir bekannten Lied mit dem Wienfluss als Hauptgegenstand, dem Walzerlied „Alter Wienfluss pfürt die Gott!" von Franz Scherer (Text und Musik) und Josef Hornig (Text), wird der Wiefluss gar nicht wehmütig in sein steinernes Grab entlassen.
Auch dieses Lied wurde von Florian Kalny (Klavier, Gesang) und Sebastian Naber (Gitarre, Gesang) als musikalische Begleitung der Buchpräsentation vom 2. Oktober 2014 gesungen, und zwar im ersten Teil zwei Originalstrophen und im zweiten Teil statt der Originalstrophen zwei neue Strophen:
Florian Kalny und Sebastian Naber am 2. Oktober 2014 im Bezirksmuseum Hietzing
02.10.2014
Florian Kalny und Sebastian Naber am 2. Oktober 2014 im Bezirksmuseum Hietzing
02.10.2014
Das dritte in der Wienfluss-Präsentation von Kalny/Naber vorgetragenen Lied hat nicht den Wienfluss zum Gegenstand, sondern handelt von einer verloschenen Liebe, die im Stadtpark an einem "Bankerl an der Wien" begann.
Florian Kalny und Sebastian Naber am 2. Oktober 2014 im Bezirksmuseum Hietzing
02.10.2014
Eine Handvoll weiterer Volkslieder aus dem 19. Jahrhundert, die durch die „Flugblätter" dokumentiert sind, nennt den Wienfluss nur in einzelnen Strophen und spielt dabei meist auf seine negativen Seiten wie seinen „Geruch“ an. Das Wienerlied des 20. Jahrhunderts übersieht den Fluss gänzlich.