Au und Auhof – Haviwa

Auszug aus Wilhelm Twerdys "Geschichte des Wienerwaldes" 1998
1988

Das Dorf Au ist ebenso wie der Ansitz des Geschlechtes, nicht mehr auffindbar. Erhalten blieben der Auhof, die Au im Walde an der Wien und Weidlingau. Die Wien trennt die Au von Weidlingau. Hat man wirklich einen Teil der Au mit dem Namen eines Widunc versehen, während der südliche Teil schlicht weiterhin Au genannt wurde? Zu dieser berechtigten Frage, ob aus Au das spätere Weidlingau hervorgegangen ist, soll eine Urkunde von 1623 zur Diskussion gestellt werden.

Kaiser Ferdinand II. hatte an die Pfarre Maria Brunn eine Wiese von 8 Tagwerken gegeben, die direkt bei der heute verschwundenen Kirche von Weidlingau lag und früher zum Auhof gehört hatte. Das bedeutet, dass die Herrschaft Auhof bis zur Kirche Weidlingau reichte. Üblich war es aber nicht, die Kirche an der Grenze einer Herrschaft zu errichten. So darf angenommen werden, dass das alte Au nördlich und südlich der Wien gelegen hat. Zu diesem Zeitpunkt war der „Auhof“ bereits 350 Jahre im Besitze der Johanniter, die allerdings nur eine Manse in Au erhalten hatten. Es ist keine Urkunde bekannt, wonach die Johanniter eine Wiese zum Auhof kauften, die in Weidlingau liegt. Mit Sicherheit kann angenommen werden, dass die Wiese bereits bei der Schenkung zum Schenkungsgut gehört hatte. 1226 wurden Albero und Otto de Widungesowe genannt. Diese Vornamen sind Leitnamen der Arberger, die nachweislich später Besitz in Au hatten.

1194/95 übergab der Wiener Bürger Werigand und seine Hausfrau Gepa vor ihrem Zuge nach Jerusalem an den Abt von Formbach ein Bergrecht im Wert von 10 Talenten, das ursprünglich Hugo von Molanstorf - Möllersdorf, zum Zeitpunkt aber Herzog Leopold selbst in Besitz hatte. Für diese undatierte Urkunde bezeugen bei der Übergabe Ministeriale aus dem Wiental, darunter auch Ulricus de Haviwa. Dies ist die erste, nicht zu bestreitende Nennung eines Ansitzes Au, neben Ministerialen aus Liesing, Hacking, Hütteldorf, St. Veit, Breitensee und Baumgarten. So darf die Vermutung ausgesprochen werden, dass dieser Teil des Wientales einmal im Besitz der Grafen von Formbach war.

Bis 1236 wird aus dem Haviwa ein Ouen, ein Wulfing de Ouen war neben Arnsteinern und Wildeckern Zeuge einer Gerichtsrotel gegen Werner von Pest. 1264 kaufte Heinrich von Hacking für die Johanniter-Kommende Wien ein bedeutendes Bergrecht in Grinzing. Diese große Schenkung wurde von 38 Siegel-Zeugen bestätigt, darunter von Heinrich, Rudiger, Ulrich und Wolfker von Ow, als 30. bis 33. Dass 4 Brüder dieses Ansitzes für die Johanniter bezeugten, könnte den Schluss zulassen, dass dieser Orden bereits Besitz in Au hatte. Ein anderer Grund wäre eine Verwandtschaft, das heißt, wenn sie die Schwager des Heinrich von Hacking wären. In einer Urkunde des Heinrich des Weinhauser, der an Griffo von Wien einen Hof in St. Ulrich verkaufte, ist neben vielen Zeugen auch Heinrich von Hacking und als nächster Wolfker von Aue genannt. Heinrichs Gattin Margarete müsste dann eine geborenen Aw gewesen sein.

1276 schenkte Albero von Arberg den Johannitern in Wien den Hackenberg und eine Manse in Aw, die Johanniter wurden auch Inhaber des Lehens, wie dies Albero gewesen war. König Rudolph von Habsburg bestätigte im Mai 1277 diese Schenkung, wiederholte sie im Juli mit der Feststellung, dass der Auhof Eigengut, also kein Lehen des Reiches wäre. Im Mai dieses Jahres war König Ottokar in die Reichsacht erklärt und ihm die Reichslehen Böhmen und Mähren, so wie die Reichsämter Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und die Windische Mark, sowie das Egerland aberkannt worden. Albero von Arberg hat im gleichen Jahr auch dem Deutschen Orden Güter gegeben, beschenkte also zwei Ritterorden, die ihren Sitz in Wien hatten. Der geschenkte „Hackenberg“ wurde bereits 1569 „Sant Johannsberg“ genannt, er ist in den Karten des Wiener Waldes als Johannser Wald mit dem Johannser Kogel, 377 m über dem Meere verzeichnet und liegt heute innerhalb der Grenzen des Lainzer Tiergartens.

Der Stammsitz der Arberger war die ursprünglich steirische Feste Araburg. 1192 war die Steiermark, seit 1180 Herzogtum, an die Babenberger gekommen, aus dieser Zeit könnte der Besitz der Arberger im Wiener Wald stammen. Nachweislich beschenkte dieses Geschlecht sowohl Heiligenkreuz als auch Mariazell im Wiener Wald bereits in der Babenberger Zeit.

Dass in Au ein Dorf bestanden hat, geht aus dem bereits genannten Ministerialen hervor, die gleichzeitig mit der Schenkung von 1276 in anderen Urkunden genannt sind. Auch ein fester Ansitz muss bestanden haben, der mit dem späteren Auhof genannten Johanniter Besitz nicht ident gewesen sein müsste. Heinrich von Awe war zweimal Zeuge in Urkunden, einmal für den Altkellermeister Maquard vom Gereute, der der Abtei Heiligenkreuz eine Schenkung machte und ohne näheres Datum für Leopold, vormals zweiter Richter in Wien.

Ein Offo von Arberg verzichtete 1283 auf den Hackenberg, auf das Holz und auf die Manse in Aw. Da die Familie Arberg sehr zahlreich war, kann nicht ausgesagt werden, ob Offo ein Sohn oder jüngerer Bruder des schenkenden Albero war. Besiegelt wurde diese Urkunde durch den Landrichter Otto von Haslau, durch den Kämmerer Otto von Perchtoldsdorf und durch Hermann von Wolkersdorf. Wolfker von Aw war 1285 Zeuge für Philipp von Simmering, der an die Abtei Heiligenkreuz verkaufte. Wolfker und seine Gattin Gerdrut verkauften 1293 an den Schaffer des Hochstiftes Passau Budislav in Anwesenheit des Bürgermeisters der Stadt Wien, Conrad der Poll, Gülten in Pötzleinsdorf und eine Wiese in Lachsendorf. Mitsiegler waren Albrecht, der Pfarrer von Penzing und Meister Dietrich von St. Michael in Wien. Derselbe war 1300 Zeuge für Margarete, Witwe nach Heinrich von Hacking, die ihre Besitzungen in Thomaßl an die Abtei Heiligkreuz vermachte. Mit seiner Gattin Gertrud beurkundete er einen Streit mit den Brüdern des Heiligen Geist Spitales in Wien um „Erdreich“ zu Hütteldorf am Hintern Berg. Er verkaufte mit Zustimmung seines Sohnes Friedrich 1307 dieses Bergrecht an das Spital. Wir finden ihn auch als Zeuge für Wigant den Eisenbeutel und dessen Frau Tuta, die dem Forstmeister Ludwig von Döbling einen Hof bei Krotendorf verkauften. Eine Verwandtschaft mit dem Käufer ist nicht ausdrücklich genannt, könnte aber aus späteren Urkunden geschlossen werden.

1291 hat Poppo von Liebenberg zusammen mit seinem Bruder Engelprecht, Bergrecht am Hackenberg an Herzog Rudolph verkauft. Hier handelte es sich um den heute „Hagnberg“ genannten Wald, der bei Hacking liegt und an den ehemaligen Hackenberg angrenzt.

Friedrich von Au, seine Hausfrau Elisabeth und sein Vater Wolfker verkauften im Juli 1311, 26 Eimer Wein Bergrecht, Vogtrecht und Weingärten in und um Hütteldorf an Greif, den Sohn des Greif von Wien. Als Sohn des Wolfker verkaufte er auch 1 Joch Weingärten am Hintern Berg zu Hütteldorf an Wolfker von Awe und Christein als Morgengabe. Vermutlich war Wolfker ein jüngerer Bruder des Ausstellers. 1315 verkaufte Greiff bei unserer Frauen Stetten zu Wien mit seiner Hausfrau Offmey, gekauftes eigenes Holz und 1 Leiten mit einer Wiese zu Au, am „Reytpach, die an die Frazleite“ stieß, die dem Kienberger gehörte, an das Wiener Bürgerspital. Siegler war Wolfker von Au. Friedrich und Elisabeth von Au verkauften 1318 den Hof zu Au, den sie von ihrem Vater Wolfker erhalten hatten und der Burgrecht des Forstmeisters Ludwig war, mit Holz, Feld und Dorf, um 47 Mark lötiges Silber an Niclas von Eslarn und dessen Frau Lucie. Die Mühle am Gluthafen behielten sie sich aber selber. Lucie war die Tochter des Forstmeisters Ludwig von Döbling, der sich ab 1311 nach seinem Ansitz „von Kogel“ nannte. Vor seiner Tätigkeit als Forstmeister war er Schaffer der Klosterfrauen von Tulln in deren Dorf Döbling gewesen. Daher seine Nennung von „Döbling“. Wappenmäßig könnten die „von Awe“ dem Geschlecht der von Kienberg angehört haben, so könnte das Holz, „das des Kienbergers“ war, geklärt werden. Wolfker erwarb 1319 zusammen mit seiner Hausfrau Christein den Hof zu Werdarn - Wördern. Paltram, der Sohn des Vocen und sein Bruder Heinrich verkauften 1320 mit Hand des Bruders Nicolaus, Comenthur zu St. Johann in Wien einen Garten in der Niedern Au (Owe) an Wilhelm in dem Strohhof um 44 Mark Silber. Obwohl die Bezeichnung Nieder Au sonst nirgends vorkommt, ist diese Urkunde vielleicht doch dem Au an der Wien zuzuweisen, da Wolfker von Hacking als Grundherr genannt ist. Nach dem Tode seiner Tochter Lucie, die Ehe mit Niclas von Eslarn war kinderlos geblieben, verkaufte Ludwig von Kogel mit seiner Hausfrau Geisel und seinen Söhnen Chadolt und Seyfried den Hof zu Au, der Morgengabe an Lucie gewesen war, an Niclas von Eslarn, seinen Schwiegersohn. Dieser war in erster Ehe mit einer Tochter des Pilgrein des Chitzel verheiratet gewesen, nach dem Tode Lucies heiratete er in dritter Ehe eine Anna, 1316 und 1317 war er Wiener Bürgermeister.

Ludwig von Döbling - von Kogel bezeichnete den Hof zu Au als „von den Vorderen“ gekommen. Eine Verwandtschaft mit den Kienbergern ist nicht nachweisbar. Vor seiner Tätigkeit als Schaffer der Frauen von Tulln in Döbling, war dies ein Chadolt gewesen, der sich nach Meissau nannte. Hat Ludwig einen seiner Söhne nach diesem Großvater benannt - diese Frage kann nicht mehr beantwortet werden, auch nicht die Herkunft seines Besitzes.

Die Literatur spricht von einem Verkauf des Auhofes durch König Friedrich an das Kloster Maria Magdalena. Die Quelle ist nicht eruierbar. Da der Hof den Johannitern diente, hätte der König diesen Hof nicht einfach verkaufen können. 1333 verkaufte Greif der Zolr von Rodaun mit seiner Hausfrau Elisabeth sein rechtes Eigen am alten Hackenberg, ein Gehölz mit einer Wiese, an Diemut Paderin, Meisterin von St. Jacob auf der Hülben in Wien um 9 Mark Silber je 72 große Wiener Pfennige. Käufer für das Kloster war Wilhelm bei dem Brunnen zu Wien, der das Holz dem Kloster für seine Tochter Kathrein widmete. Seine Hausfrau Elisabeth könnte eine geborene Eslarn gewesen ein. Unter den Siegelzeugen war Ott von Eslarn, der Sohn des Ott und Schwager des Greif des Zolrs. Dieser wiederum nannte Wilhelm bei dem Brunnen ebenfalls seinen Schwager. 1345 war Bruder Heinrich, Graf von Schaunburg Obrist Meister von St. Johann in Maurberg, aber auch von St. Johann in der „Chaernerstraße“ zu Wien.

Erst 1370 wird Au wieder in einer Urkunde genannt. Jans der Greiff und seine Frau Anna verkauften ihr Holz bei Au, anreinend an das Holz „Ausrechpühel“, beziehungsweise an das Holz des Jans von Tirna, beziehungsweise an das Holz der Frauen von St. Jacob an den Propst Johann von St. Stephan zu Wien. Jans II. der Greiff war ein Sohn des Jans I. und der Anna von Ror. Der 1315 genannte Greiff mit Gattin Offmey war ein Bruder des Jans I. Der Besitz könnte von Elisabeth von Hacking stammen, Gattin des Greiff III. und Mutter der beiden.

Das Lehenbuch von 1380 nennt den Wiener Bürger Stephan den Leitner als Inhaber der Fischweide auf der Wien, die zu „dem Hof gen Au“ gehörte. Nur die Fischweide war also landesfürstliches Lehen. Lehenbücher der Johanniter könnten den Nachweis bringen, ob es sich bei diesem Hof um den Auhof selbst oder einen anderen Hof in Au gehandelt hat. Vor dem 5. Oktober 1403 beurkundete Leitner seinen letzten Willen und vermachte seiner Enkelin Kathreyn, Gattin des Hermann von Eslarn, den Hof zu Au und außerdem 1000 Pfund, mit Heimfallrecht an ihre Kinder. Kathrey war die Tochter des Thomas Swäml und Gattin Hermann III. Die ungenannte Tochter Leitners, die zu diesem Zeitpunkt schon verstorben war, war die Gattin des Thomas des Swäml, der 1366 und 1367 Bürgermeister von Wien war.

Hans der Zink verkaufte 1421 sein „frei eigen Holz mit Grund“, gelegen zu Au, genannt das „Ausrechpuel“. Es grenzte an des Fürsten Holz, an das Holz des Paul Helblein von St. Veit, an das Holz von St. Jacob, an die Rorwiese und an des Hansen Würfel Holz. Der Kaufpreis betrug 210 Pfund, Käuferin war die Äbtissin Dorothea von St. Clara in Wien. Herzog Albrecht hat diesen Kauf am 10. Juni 1421 bestätigt. St. Clara starb im Jahre 1570 aus. Der Besitz kam vorerst an die Societas Jesu.

Der Sohn des Hermann III., Ott III. von Eslarn, trat 1440 den Hof zu Au an seinen Bruder Jörg ab. 1441 vergab der „Commenthur“ der Johanniter zu Wien, Hans Doberstein, Holz am Hackenberg für 4 Jahre zum Abmaisen. Kaiser Friedrich III. verkaufte 1465 der Meisterin von St. Laurentz ein Holz mit einer Wiese von 20 TGW bei dem Dorfe Au gelegen, zunächst des Heinrich Hillprant Holz, eines Wiener Bürgers. An der anderen Seite grenzte es an das Holz der Johanniter. Es war nach dem „Abgang“ des Oswald Reicholf an den Kaiser gekommen. Dies ist der heute Lorenzer Wald genannte Ried im Lainzer Tiergarten.

Oberin Radegund Jöpplin, Meisterin von Maria Magdalena zu Wien, kaufte 1518 von Wolf Mangold und Dr. Martin Siebenbürger, den Gerhaben des Bertlme Schallautzer, dem Sohn des verstorbenen Dr. Hermes, den halben Auhof, den halben Garten und das halbe Fischwasser auf der Wien. Es war Lehen der Johanniter, diente aber auch in das Forstamt 1/2 Pfund Wiener Pfennige. Fabian von Moltiz, der Kommantheur von St. Johann in Wien in der Kärntnerstraße, gab hiezu seine Einwilligung. 1529 berichtete Schwester Constantia von Maria Magdalena, dass „unser Maierhof und Gesess der Au bei Weidlngsau durch die Türken verbrennt, verheert und verwüstet worden sei“. Ihr Gebäude vor dem Schottentor in der Vorstadt durften sie nach der Türkenbelagerung nicht mehr aufbauen.

Aus dem Jahre 1537 existiert die älteste Einlage der Commende St. Johann, darunter der Auhof, mit einem Talent taxiert. Bruder Hans Zorndl erstellte 1541 eine neue Einlage, die ebenfalls den Auhof einschloss.

Obwohl der Auhof noch im Besitze des Klosters war, wurde er am 16. Oktober 1557 zum Sitz des Forstmeisters bestimmt, der bisher im Schloss Purkersdorf seinen Verwaltungssitz hatte.

König Maximilian war es gewesen, der eine Aufgabenteilung vorgenommen und den Titel Waldmeister geschaffen hatte. Der Waldmeister dürfte direkt dem Landesherrn unterstellt gewesen sein, musste allerdings über den Obrist Jägermeister Bericht erstatten. Ihm zur Seite stand ein Waldschaffer, Überreiter und die Förster des jeweiligen Amtes. Der Forstmeister unterstand nun vollends dem Obrist Jägermeister, war geringer besoldet und hatte Forstknechte unter sich. Es gab aber in der Zeit nach Maximilian Waldmeister, die gleichzeitig auch Forstmeister waren. Waldmeister, Waldschaffer und Forstmeister hatten vorerst ihren Amtssitz im Schloss Purkersdorf, der Waldschaffer hatte dort auch seine Wohnung. Nun war nach einem geeigneten Amtssitz für den Forstmeister gesucht worden, der Landesfürst gedachte den Auhof für diesen Zweck zu erwerben. Am 9. März 1558 erging der Befehl zur Schätzung des Auhofes. Für die Kommission wurden bestellt: Der Waldmeister Ander von Roseck, Benedikt Köbl, Thomas Eyseder und Hans Conrad Thalhammer. Diese legten am 28. März ihren Bericht über die Güter vor, die zu dem Hof gehörten: Die Au zunächst bei dem Hof, ein Holz, 4 Berge oder Leiten Holz, zwei nebeneinander, die Schallautzer Berge, dann der Berg von St. Laurentz, ein Berg hinter Weidlingau, genannt Magdalena Holz, unter dem Bestandinhaber Hohenberger wäre viel abgeholzt worden, Holz in der Grienau, 12 Tagwerke Wismad auf dem Gluthafen gelegen, 2 Fischwasser auf der Wien und auf dem Mauerbach.

Den Bericht fertigten der Waldmeister, Christoph Rueber zu Pixendorf und Thalhammer. Die Schallautzer Berge sollten vom Kaufe ausgeschlossen werden.

Folgende Wiesen gehörten zum Hof: Die Wiese zwischen dem Häckinger Berg und der Wien, genannt Sandwiese, die Wiese Kienbergerin bei „Unser Frauen öden Kirchen zu Weidlingau“, die Wiese genannt Kirchner, 8 Tagwerke groß, eine Wiese mit 7 Tagwerken neben dem Wolfsgarten, gesamt 148 TGW, die mit je 3 Pfund eingeschätzt wurden. Die Hölzer wurden beschrieben:

  1. Grienau unterhalb der Sandwiese, zunächst des Steinbruches neben des St. Johann Gehölz, hinab zum Rottwasser gegen den Kranawittbach, der Au und der Wiesen abwärts wieder zum Steinbruch
  2. die Au, die Landstraße gehe durch
  3. der Gluthafen mit 12 TGW,

Dann folgte das Fischwasser. Hiezu kam „ein behaustes Gütl mit Gärtl“!

Anwesend waren: der Richter von Hütteldorf Leonhard Rottl und 4 Geschworene, drei Geschworene von Paumgarten, darunter Lorenz Prunner, der Richter von Weidlingau Paul Paumgartner und 2 Geschworene, 2 Geschworene von Hadersdorf und 3 Überreiter.

Kaiser Ferdinand hat den Auhof noch im selben Jahr 1558 von Barbara Kienberg, Priorin von St. Lorenz und von St. Magdalena um 1339 fl, 2 Sch und 20 kr gekauft. Der Auhof selbst wurde um 500 fl erworben, das Holz die Grienau um 320 fl. Aus einer Antwort des Vizdom Wiederpeuntner ist zu entnehmen: „Kaiser geruhte Rest mit Zinsendienst!“

Am 17. Juli wurde Hermes Schallautzer über seine Gerhaben aufgefordert, seine Gerechtigkeiten über den Auhof vorzulegen.

  1. Forstmeister Joachim Tschatschko

Dieser war zum Zeitpunkt bereits Forstmeister, ihm wurde erstmals der Auhof zugewiesen. Am 1. August berichtete er, dass er nur 50 TGW Wiesen erhalten habe, er wolle auch die restlichen 100 TGW. Der bisherige Bestandinhaber, Hans Marantha, erhob noch Forderungen von 122 Gulden. Barbara Kienberg, die Priorin von St. Lorentz und St. Maria Magdalena ließ 1560 den „Original Kaufbrief“ ausstellen. Ihr Schreiber war Baumeister Franzisko de Pozo. Der Kaufpreis betrug 1600 Gulden. Jährlich sollten 40 fl aus dem Salzamt, aus dem Kelleramt 1 Dreiling Wein und aus dem Kastenamt 2 Mut Korn entrichtet werden. Schallautzer wurden die beiden Berge belassen, der Waldmeister Ander Roseck erhielt mit seiner Gattin den derzeit öden Mühlschlag und sollte sich diesbezüglich mit den „Jungfrauen“ vergleichen. Bereits im März hatte K. Ferdinand den Bau eines Stadels für Hirschenzeug im Auhof in der Mühle zu Hütteldorf beschlossen. Die Abtretung erfolgte bereits 1561 und der Auhof wurde Sitz des Forstmeisters. Er hatte noch einen Ausstand von 162 fl, es stand ihm die Besoldung für 3 Pferde und 80 fl Baukosten zu.

  1. Forstmeister Jacob Puggl

Nach „Abtreten“ seines Vorgängers, worunter wohl dessen Tod gemeint sein dürfte, wurde er am 27. April 1561 Forstmeister. Noch am 25. April 1561 hatte es geheißen, der Kaufbrief solle durch die Ansprüche Schallautzers auch auf die Grienau, nicht verzögert werden. Als er im Juli seine Hochzeit feierte, erhielt er, wie dies damals für kaiserliche Beamte üblich war, ein silbervergoldetes Trinkgeschirr, das ihm der Obrist JM überreichte. Im Juli erließ der Kaiser ein Dekret, dass er mit Missfallen vernommen habe, dass die Kloster Jungfrauen bisher noch nichts erhalten hätten. Im Oktober wurden die Kaufbriefe urgiert und es erfolgte ein Befehl zur Auszahlung der Zinsen. Der FM ließ ein Bräuhaus, ein Wächterhaus für den Wolfsgarten und ein Häusl für die Forstknechte errichten und hatte 1561 bereits 80 fl verbaut. 1563 war er auch Waldmeister. Zur Ausmarkung des gekauften Besitzes wurden 1562 Paul Pernfuß, der WM Ander von Roseck und Colmann Schrott verordnet. Es war beabsichtigt, auch ein neues Urbar aufzurichten. Da der WM während dieser Kommission verstarb, wurde 1564 der neue WM Erasmus Praun in diese Kommission berufen. Unter der Inhabung Puggls begannen 1564 wiederholte Bemühungen des Kaisers, von den Gerhaben des Hermes Schallautzer die beiden Berge zurückzukaufen. Nach einer Anfrage, wieviele Joch die Berge hätten, wurden diese auf 70 Joch, erst in 30 Jahren interessantes Holz und auf 608 Gulden geschätzt. Auf Befehl Kaiser Maximilians sollte der Vizdom Christoph Heiner mit dem Rückkauf betraut werden. Der Jägermeister vertrat die Meinung, diese Berge könnten für das erforderliche Kuchlholz herangezogen werden. Im August 1565 schrieb Kaiser Maximilian an seine Räte, im Auhof ein Gefängnis zur Verwahrung von Wildpretschützen einzurichten. Im selben Monat urgierte der Commentator der Johanniter Georg von Proschkow den fälligen Grunddienst, auch von 2 Häusern in Purkersdorf. Im Oktober schrieb der Kaiser seinen Räten, dass der Grunddienst vom Auhof auf Grund des Briefes des Commentator von St. Johann jährlich 1 Gulden, 1 Schilling und 20 Pfennige betrage, vom behaustem Gut des Forstknechtes Hansen Kritschmiz aber 3 Schillinge. Wie lange der Dienst ausständig war, konnte der Vizdom nicht feststellen. Der neue Forstmeister stellte 1565 Baufälligkeit am Auhof, aber auch am Wolfsgarten fest. Zur Behebung der Schäden wurde eine Summe von 459 Gulden errechnet. Der Auhof wäre weder mit Türen, noch mit Toren versehen, allen Orten wäre er frei offen „also die pösen leut, als Mord und Wildpredt Schützen, deren ich ein Zeit her etliche mit gewissem Leibgefährde fänglich enthalten, bei nächtlicher Weyl durch auch einer aus laufe“. Dieses Schreiben hatte er schon 1563 verfaßt. Die Ausgaben für den Auhof betrugen 1566 laut Abrechnung des Vizdom 648 fl, 6 Sch, 16 1/2 kr. Sein Gehalt wurde 1566 mit 100 fl angegeben, wozu 200 fl aus reiner Gnade kamen. Zur Debatte wurde gestellt, ob der Forstmeister die Unkosten der notwendigen Wegeherstellungen beim Auhof zu tragen habe. Hieronymus von Beck bezifferte die erforderlichen Kosten mit 20 Gulden, die aus den Gefällen des Waldamtes aufgebracht werden müssten. Von 12 TGW Wiesen würden für diese Straßenherstellung 2 TGW verloren gehen.

1569 war unter den Waldbesitzen, die noch keine Urkunden vorgelegt hatten, auch ein Carl Schallautzer. Lorenz Mändl collationierte für die Waldbereitungskommission die Urkunden von 1277 und 1283. Der Wald gehörte zum Amt Purkersdorf. Für Bauarbeiten am Auhof erhielt er 1570 41 fl und 4 Sch rückersetzt, verboten wurde ihm aber, auf Kosten der Majestät weiter zu bauen. „Auf sein Begehren solle der Freimann jederzeit zur Verfügung stehen, etliche gleich zu torquieren, befehle er dem Forstmeister“. Für die Folterungen wurde der Wiener Stadtrichter Christoph Hutstocker geholt. Denn dieser bestätigte, dass es mit der Verurteilung auf die Galeeren seine Richtigkeit habe. Der „Intins“ Traganato führe sie zuvor hinein gen Genua. Für eine Ursula Groschin setzte sich Kaiser Maximilian ein. Wegen Ehebruch war sie gefoltert worden, nun solle sie vom Pranger begnadigt und freigelassen werden. Helmhard Jörger hatte schon im Juni 1570 im Auftrag der N.Ö. Kammerräte an den WM Urban Meisinger den Befehl gerichtet, im Auhof 5 Gefängnisse zu errichten und gleichzeitig auch die Wasserwehr zu verbessern. Hiefür sollte der WM die Summe von 175 fl ins Vizdomat erlegen. Dieser beklagte aber, dass das Waldamt zu wenig trage, zumindest nichts für die Gefängnisbauten, die Baumeister Hans Soffay übertragen wurden. Er wolle aber diese Summe selbst vorschießen, obwohl sein eigenes Gehalt seit länger als einem halbe Jahr ausständig wäre.

1571 wurden Ausgaben in Höhe von 100 Gulden, 2 Schillingen und 17 Kreuzern bestätigt. Beteiligt waren: Meister Jacob, Steimetzmeister aus Hütteldorf, Georg Freysinger, Ochsenbauer, der für 60 Fuhren Steine aus dem Steinbruch bei Auhof, dann für die Zufuhr von 8000 Mauerziegel und 2000 Gewölbeziegel und 5000 Schindel insgesamt 28 Pfund Fuhrlohn erhielt. Meister Bernhard Brunner, Maurermeister in Hütteldorf, führte 86 Mittel Kalk von Kalksburg heraus und machte Tagwerk für Holz- und Bretterfuhren. Wolf Kern, Eisler in Wien lieferte „10.000 Schintnägel und 800 Ladnägel“. Meister Mörten Österreicher, Zimmermeister in Paumgarten und Meister Wolfgang Dreßmair, Schmied in Hütteldorf rechneten ebenfalls ab.

Für das „Gepäu“ wären aber noch 400 fl erforderlich. Der Kaiser schrieb an die Räte, Puggl solle diesen Betrag aufbringen, man müsse mit ihm handeln. Nochmals soll er ermahnt werden, bei solchen Unkosten von 50 fl zu bedenken, dass ihm die Strafen „imhanden“ gelassen, da die Raitung der Strafen erst mit Ausgang des Jahres gemacht würden.

Der Forstmeister gehörte der Kommission an, die vorschlug, das fertiggestellte Grundbuch zur Verwendung in das Waldamt zu geben und nicht mehr in das Vizdomat.

Das ebenfalls erbaute „Jäger- oder Leitgebhäusel" im Auhof sollte wegen des Aufenthaltes verdächtiger Personen besser wieder abgebrochen werden, schrieb 1572 der Kaiser, ließ sich aber von der Notwendigkeit des Verbleibes überzeugen, heute das Gasthaus Wolf in der Au! Den Kammerräten teilte er 1573 mit, dass er für die Wiedererbauung des Wolfsgartens im Auhof nicht mehr ausgeben wolle, als Siebenbürger überschlagen habe. Auf Befehl wurde eine Kommission zur Wiedererbauung aus folgenden Herren bestellt. Der Bausuperindentent Thomas Siebenbürger, der Waldmeister Urban Meisinger, der Forstmeister Jacob Puggl und der Bauschreiber Wolf Jobst.

Der Kaiser verständigte auch den Vizdom Christoph von Sonderndorf von seiner Absicht und wolle den Wiederaufbau nur mit „leichtesten“ Kosten ausführen lassen. 1575 bezog der FM Jacob Puggl 300 fl Gehalt, dürfte aber im selben Jahr verstorben sein.

  1. Forstmeister Erhart Kreuzer

Während die früheren Forstmeister auch Wolkersdorf versorgen mussten, wurde nun der Aufgabenbereich geteilt. Erhard Kreuzer erhielt den südlich der Donau liegenden Teil mit dem Sitz im Auhof, Georg Pallus das Amt Wolkersdorf. Die 300 fl, die Puggl bezogen hatte, wurden halbiert!

  1. Forstmeister Christoph Lutz

Dieser rechnete bereits vom 1. Oktober 1577 an, das Amt Auhof ab. Wann er installiert wurde, ist nicht bekannt. Für die Bezahlung der Amtskaution dürfte er mit seiner Gattin Barbara sein Haus in Wien an Sigmund von Polheim um eine nicht genannte Summe verkauft haben. Es war ein „freies Haus“ und Herrenhaus, das dem Hause des Carl von Zelking, weiters dem Hause des Bernhard Stadler und mit dem 3. Ort dem Friedhof der Minder Brüder gegen das Landhaus über, benachbart war. Es war einst im Besitze des Abtes und Propstes von Säusenstein gewesen. 1578 klagte der Vizdom Wolf Furten, dass der WM noch einen ziemlichen Rest aus den Waldamtsgefällen schuldig wäre. Der WM berichtete, dass aus dem Wald der Deutschen Herren 150 Stämme für den Auhof geschlagen worden waren, früher wäre das immer mit Vorwissen des WM geschehen. 1582 erwartete sich die Gemeinde Hütteldorf, dass der FM aus nicht mehr bekanntem Anlass zu einer Büß- und Geldstrafe verurteilt werden solle. In Hütteldorf hatte er die sogenannte Jägermühle in Brauch und auf dieser Mühle 300 fl verbaut. Im Dezember 1583 bat dessen Witwe Barbara um die Überlassung der Jägermühle, wozu im Feber 1584 die Zustimmung erteilt wurde. Auch noch später gab es Bittbriefe der Witwe Barbara. Sie erhielt lebenslang eine Provision von 100 fl, da ihr Gatte 10 Jahre gedient hatte und 6 Jahre Forstmeister gewesen war. In seiner Abrechnung über die Wildpretschützen hat er festgehalten, dass er 2 Schindelmacher und Holzhacker in Eisen gelegt habe, dass ihm diese aber samt den Eisen entwischt wären.

  1. Forstmeister Carl Zwickel

Er war seit 1583 Forstmeister und erhielt 150 fl Gehalt und 100 Klafter Deputatholz. Die Jägermühle, die sein Vorgänger zur Aufbesserung seines Gehaltes erhalten hatte, war in anderen Händen. Dem Bericht des Dieners Ostermaier ist zu entnehmen, „dass kaiserliche Majestät bei Jagd am Auhof oftermalen bisweilen ihre Mahlzeiten einnehmen, aber auch Nachtlager halten. Ein Tisch wäre daher erforderlich“. Offensichtlich versuchte der FM sein Einkommen durch Leutgeben in einem Bierhäusl zu verbessern, was 1589 zu einer Klage gegen ihn führte, da er keine Getränkesteuern zahlte. Im Jahre 1592 bat er oftmals um eine bessere Besoldung. Er hatte damit aber keinen Erfolg, da er 1596 diese Bitte nochmals vortrug. Seit 13 Jahren Forstmeister, wäre er nun in Schulden gekommen und hätte sein Heiratsgut eingebüßt. Er habe aber sein Amt zu diesen Bedingungen übernommen, war die Rechtfertigung derer, die diese Bitte beantworteten. Vermutlich hat er sein Amt bis zu seinem Tode ausgeübt, vor seiner Bestellung zum FM hatte er 28 Jahre bei Hof gedient!

  1. Forstmeister Leonhard Igelshofer

1599 erbat sich Kaiser Rudolph II. von seinem Bruder ein Gutachten wegen der Forstmeisterstelle im Auhof. Im Februar 1600 wurde mit Igelshofer ein Kontrakt geschlossen. Franz Jurkowitsch, der Inhaber der Commende St. Johann berichtete zuerst dem Verwalter des Jägermeisteramtes Anton Tritther, dass für das neue Häusl nichts bezahlt worden wäre, der Auhof wäre St. Johann „eigentümlich“. Mit härteren Worten wandte er sich an Erzherzog Matthias. Der frühere Forstmeister „habe sich aus Hochübermütigkeit, Hoffart und Stolzheit allerlei Gewaltmäßigkeit gebraucht, beim jetzigen FM Lienhart Iglshover wolle er wiederum die Einantwortung des Försterhäusl“.

1603 erging an ihn der Auftrag wegen Vollendung der Gepäu. Aber auch wegen Ausbesserungsarbeiten am Bierhäusl. 968 fl 14 kr waren als Unkosten veranschlagt. Bisher waren 583 fl verbaut worden, 85 fl 32 kr und 2 pf zu verbauen, wurde ihm noch gestattet. Er wäre selbst verpflichtet, das Forsthaus zu erhalten, Igelshofer habe aber ein Anbringen eingegeben. Das Bierhäusl wäre vor allem „wegen der Gejaida zu dem Auhof“ erbaut worde. Es war zur Beherbergung der Jäger und Forstknechte „incorporiert“, wäre aber niemals viel verwendet worden. Wegen Armut und obliegender Not wäre es dem Bauschreiber gegeben worden. Der FM habe noch 118 fl 25 kr in das Vizdomat zu zahlen. Nach dem Tode des Obrist JM Freiherrn Carl von Harrach wurde um eine Generalbereitung des gesamten Wildpannes in Österreich ersucht. Im Dezember 1606 sollte der Bauschreiber Peter Eisen Mängel im Auhof besichtigen. Eine Wand würde eingehen, daher müsste ein Pfeiler aus Bruchsteinen aufgemauert werden. Damit könnte vor dem Winter im Auhofe größerer Schaden verhindert werden. Von 1599 bis 1604 wären 643 fl verbaut worden, ein neuer Anschlag laute auf 91 fl 48 kr und 2 pf. Der Rat und Kommentator der Johanniter zu Strigaw und zu Wien, Ladislaus von Zedlitz schrieb im November 1607, dass er 4507 fl schuldig sein solle, für Landesanlagen und Kriegscontributionen von 1576 bis dato wären 2544 fl ausständig. Der Auhof wäre aber „ohne Mittel“ eingeantwortet worden. Herzog Wenzeslaus wäre doch selbst Mitglied dieses Ordens gewesen. Nach dieser Anfrage wurde die Frage aufgeworfen, wie der Auhof an die Klosterfrauen gekommen wäre. Albero von Arberk habe ihn 1277 zum Gotteshaus St. Johann „Teitscher Orden“ gestiftet, von König Rudolph I. wäre dies 1277 „confirmiert“ worden. Der „löblichen Landschaft“ würde die jährliche Anlage von Awe von 1576 bis dato 2544 fl bringen. Noch 1564 wäre dem WM von dieser Kammer befohlen worden, dem Commentator den schuldigen Dienst zu bezahlen. Von den Klosterfrauen wäre die „gemehlte“ Gerechtigkeit abzufordern und um künftiger Ansprüche willen, ins „Schatzgewölbe“ zu transferieren. Die Klosterfrauen hatten aber St. Johann die Originale ausgefolgt, wer hätte daher die Schuld von 2544 fl zu bezahlen?

1609 berichteten Ladislaus und Albrecht von Zetlitz vom Vorhaben der Exekution gegen den Orden. Da der Auhof ihr vornehmster Besitz wäre, erbaten sie einen Bericht und ein Gutachten. Abraham von Hornegkh berichtete dem Kaiser, dass er vor einem Jahr die Commende übernommen hätte. Beim Auhof bestünden Ausstände vieler Jahre. Frau Juliane Kienwegerin habe als Obristin am 20. Jänner 1555 die Gewähr erhalten. Daher wären in 33 Jahren 79 fl 6 Sch Ausstand, wozu der Ausstand für 12 Jahre Totengeld, Grunddienst und Grundbuchsgefälle komme. Die Commende war lange Zeit mit keinem ordentlichem Commentator versehen gewesen. Sie war kaiserlichen Räten, aber auch Dienern eingeräumt gewesen. Bei der Landschaft bestünde ein Ausstand von 5000 fl. Durch Einziehen des Försterhäusl im Auhof wären der Commende in 24 Jahren Unkosten von 20 fl entstanden, für den jährlichen Dienst 90 fl. Er bat um diese Erstattung.

1608 hieß es, dass Straßenreparaturen zwischen Wien und Purkersdorf, besonders bei Weidlingau notwendig wären. Der FM im Auhof Leonhard Igelshofer habe es bisher unterlassen, Reparaturen durchzuführen, obwohl Kammerbefehle an ihn gerichtet worden waren. 1609 wurde eine Liste der Ausstände gesendet.

1576–1609            937 fl  27 kr
Grunddienst            79 fl  45 kr
Robot                    396 fl
Summe                 475 fl   45 kr
                               201 fl
Gesamtsumme    1614 fl  12 kr

  1. Forstmeister Carl Schäffer

1615 nannte er sich zum Auhof, daher kann angenommen werden, dass er FM war. Unbekannt ist sein Amtsantritt. 1611 teilte Katherina und der Konvent von St. Lorenz bezüglich des Schreibens des Ladislaus von Zetlitz mit, der Auhof hätte dem Kloster Maria Magdalena gehört, das 1529 zerstört worden war. Seit dem Weiterverkauf gebühre die Steuerentrichtung daher der kaiserlichen Majestät. Eine Notiz vom 26. Februar 1599 besagte, die ganze Aktion, Ankauf Auhof wäre dem Sekretär Gastel zugestellt, aber nicht mehr richtig abgelegt worden. 1611 sollte daher nachgeforscht werden, welche Urkunden vorhanden wären. 1615 erhielten Matthias Kriechbaum und Samuel Looß den Befehl zur Aufrichtung einer Kommission bezüglich des Auhofes, gebildet aus folgenden Herren: Georg Ander von Hofkirchen, Seyfried Christoph Breiner, Freiherr und Carl von Harrach, Freiherr. Es ging um 8000 fl ausständige Schuldforderung. Carl Schäffer zum Auhof solle einen Urlaubsbrief vorlegen.

  1. Forstmeister Hans Ludwig Hülter von Hültershofen

Am 16. Feber 1619 bestätigte er für St. Veit das Reißgejädt als FM im Auhof.

  1. Forstmeister Sebastian von Ödt

Gegen ihn wurde 1622 der Vorwurf erhoben, dass er „leitgeben“ lasse, aber kein Ungeld entrichte. 1623 benachrichtigte Kaiser Ferdinand II. die hinterlassene Hofkammer: Kurz vor unserem jüngsten Aufbruch von Wien, habe er eine 1 TGW Wiese, die an die Kirche „stieß“, dem Christian von Arup, Domdechant und Pfarrer von Hütteldorf und Pfarrer zu unser lieben Frauen Brunn, die bisher zum Auhof gehörte, frei eigentümlich gegeben. Die Kammer möge die Schenkungsurkunde ausfertigen.

Der Witwe des verstorbenen FM und ihren Kindern wurde 1625 wegen langjähriger Treue des Gatten ein Betrag von 2000 fl zum Ankauf eines Hofes angewiesen.

  1. Forstmeister Hans Pfeffer von Pfeffershofen

Dieser hatte 1624 eine schwere Auseinandersetzung mit dem Waldschaffer Georg Welscher, worauf er auf diesen mit der Pistole schoß. 1632 ist er als FM bezeugt. 1633 reichte der Waldmeister Leonhard Struckl bei der niederösterreichischen Kammer eine Beschwerde gegen den Forstmeister ein. Dieser hätte sich angemaßt, Wiesen der Untertanen, die sie vom Waldamt erkauft und viele Jahre besessen hätten, „unturbiert zu genießen, das Gras abzumähen, aufzuschobern und wegzuführen, darunter auch Wiesen beim Auhof.“ Darauf wurde der Landjägermeister Graf von Mansfeld ersucht, den Forstmeister zu veranlassen, die Untertanen bei ihrem Eigentum verbleiben zu lassen. Der Landjägermeister berichtete, dass die gemeldete Wiese zum Auhof gehöre, sie müsste bei der Rückgabe an die Jungfrauen ebenfalls zurückgegeben werden. Wenn andere Forstmeister Teile verkauft hätten, könne er zu diesem „großen Präjudicio nit stillschweigen“. Die Untertanen hätten zugegeben, dass diese Wiesen laut Waldbuch zum Auhof gehörten. Da sie aber vor 50 Jahren verkauft worden wären, müsste ihnen der Kaufpreis zurückgegeben werden. 1634 und 1635 war Pfeffer vorübergehend auch Waldmeister, 1636 bis 1638 aber wieder nur Forstmeister.

  1. Forstmeister Caspar Tallawald

Der kaiserliche FM am Auhof Caspar „Tollewald“ hatte 1643 einen Viertel - Weingarten zu Dornbach vom Rentamt Königstetten erhalten. Er war auch 1655 bis 1664 FM und ist noch 1666 als solcher bezeugt. 1668 kam der Weingarten zu Dornbach an seine Söhne. Vermutlich ist der FM in diesem Jahr gestorben.

  1. Forstmeister Niclas Wystrtz oder Wistreniz

Er ist nur für 1651 nachgewiesen.

  1. Forstmeister Heinrich von Kielmannsegg

1666 siegelte er für das Forstmeister Amt Auhof die Urkunde des Obrist Land JM Franz Bernhard Graf von Urschenbeck. 1670 war er bei der Ausmarkung des Waldes am Hackenberg, als dieser zur Feste Hacking kam.

  1. Forstmeister Anton Spieß

1676 vertrat er als Förster im Auhof und Hütteldorf, St. Johann bei der Waldbereitung. 1682 wurde ein FM im Auhof, aber ohne seinen Namen genannt. Vermutlich gab es in der Zwischenzeit einen bisher ungenannten FM.

  1. Forstmeister Carl Jobst

28. Jänner 1723 – 29. Juli 1729

  1. Forstmeister Gottfried Süber.

18. März 1730 – 8. April 1734

  1. Forstmeister Johann Adam Winckler

9. Juli 1734 – 27. Juni 1749. Auf Grund eines Befehles der Kaiserin Maria Theresia vom 2. Mai 1743 wurde am 25. Mai vom Oberhof- und Landjägermeister Amt an die Herrschaft Rappoltenkirchen der zugehörende Wildbann um eine genannte Summe unter dem genannten Forstmeister verkauft.

  1. Forstmeister Matthias Gruber

18. März 1751 – 4. April 1761

  1. Forstmeister Andreas Prunner

1. September 1762 – 4. Mai 1767. Nach der Errichtung der Tiergartenmauer wurde der Auhof zum Verwaltungszentrum für dieses Jagdgebiet. Akte aus späterer Zeit sind nicht bekannt, doch soll das alte Gebäude noch nicht inventarisiertes Material beherbergen. Nicht bekannt ist, ob der Landesfürst auch das Obereigentum dieses Besitzes von den Johannitern, die sich schon Malteser nannten, erworben hat.

1772 war Michael Ferdinand Graf Althan Freiherr zu Goldburg und Murstetten, apostolischer geheimer Rat, Groß Kreuz Prior und Groß Prior des Ordens S. Joannis Hierosolymitanay Kommendateur der Ritter Kommende in Wien.

In der Josephinischen Fassion, VUWW 207, Purkersdorf, lag im Ried XXIII, Tiergarten unter Nr. 428, der St. Johann Wald mit 211 58/64 Joch und 14 Q-Klafter. Im VUWW 85, k.k. Auhof hatte der Wald ein Ausmaß von 48 42/64 Joch.82

  1. Forstmeister Anton Gruber

1781 als solcher genannt. 1791 verkaufte Reichsgraf von Colloredo, k.k. General Major, Kämmerer, Comendeur St. Johann in Wien an das Obrist Hof- und Landjägermeister Amt unter Graf von Hardegg, den Johannser Wald mit Wiesengründen um 26.660 fl, hievon wurden für den Wald 26.000 fl und für die Wiesen 660 fl entrichtet. Der Wald wurde am 26. April 1792 in Purkersdorf aufgesandet. Josef Graf von Colloredo nannte sich nun General Feldmarschall, General Inspektor der gesamten Artillerie und Großprior des ritterlichen Maltheser Ordens. In den Gülteinlagen wurde kein Besitz zu Auhof verzeichnet.

  1. Forstmeister Josef von Rettich

nur 1813 genannt. 1818 folgte Karl Vinzenz Graf von Neipperg, k.k. Kämmerer und Maltheser Ordens Comthur Franz Graf von Colloredo nach. 1848 war Kolowrat Krakowsky, Graf Ferdinand, Comtheur der Commende St. Johann in Wien.

Das Gebäude des Auhofes ist erhalten geblieben und beherbergt eine Forstdirektion des Lainzer Tiergartens, der der Stadt Wien gehört. Reste eines Nebengebäudes, das gewölbte Decken aufweist, könnte das Gefängnis für Wilbretschützen gewesen sein. Durch die Regulierung der Wien, der Anordnung von Staubecken, dem Bau der Westbahn und letztlich auch der Autobahn hat dieses Gebiet seinen damaligen Charakter eingebüßt. Das Pulverstampftor erinnert an die Pulverstampfmühle, die dem Bedarf an Pulver der Jägerei diente. Der Schallautzergraben erinnert an die nicht mehr genannten Schallautzer Berge. Auf Wiesengründen des Auhofes wurde ein großes Umspannwerk errichtet. Auch ein Industriegebiet entstand im Bereich Auhof. Von Hacking führt die Auhofstraße in dieses Gebiet.

Quellen:
Twerdy, Wilhelm: Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes. Budapest; Schwarzach; Bruck a.d. Leitha: Heimat-Verlag, 1998. – 2 Bände

Eingestellt von hojos
im Juli 2014