Die Glocken in Unter St. Veit
16.09.2013
Große Glocke
Gußjahr 1953, gegossen von Wiener Gießerei Josef Pfundner, die sich hier aber nicht durch Inschriften verewigt hat, an der Seite ist ein Medaillon des Hl. Gotthard, die Inschrift lautet "Hl. Gotthard bitte für uns" (Msgr. Gotthard Blümel war damals Expositus in Unter St. Veit, er hat diese Namensweihe inspiriert).
Mittlere Glocke
Gußjahr 1953, ebenfalls Gießerei Pfundner, an der Seite ein Medaillon darstellend Maria als Rosenkranzkönigin, gegenüber das Wappen der Stadt Wien, Umschrift "Heilige Maria beschütze uns".
Kleine Glocke
Umschrift unterer Rand "Stifter dieser Glocke Herr Jacob Flebus k.k. landespriv. Hutfabrikant und Hausbesitzer in Unter St. Veit" Umschrift oberer Rand "Mich goß Barth. Kaffel k.k. Hofglockengießer in Wien 1843".
Diese kleine Glocke hat insoferne eine symbolträchtige Geschichte, als sie nämlich zu einer Zeit gegossen wurde, als Unter St. Veit noch gar keine Kirche hatte, weil sich der arme Ort eine solche nicht leisten konnte. Man stellte daher auf einer leeren Wiese im Ortskern, dem heutigen Kirchenstandort, ein hölzernes Gestell NUR mit dieser einen Glocke hin, um zum Gebet läuten zu können. Das nackte Glockengestell war also Surrogat für die nicht vorhandene Kirche. Dieser Zustand bestand bis 1867, erst dann wurde das erste Kirchengebäude fertig und nahm die Jakobsglocke im Turm auf.