Die Volks- und Jugendbibliothek

In Ober St. Veit bestand sie von 1913 bis 1990
08.10.1913

Vorbemerkung zum Katholischen Bibliothek- und Leseverein

Die Verdienste der Klöster für die Erhaltung der klassischen Literatur im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit sind in das allgemeine Bewusstsein der Menschen eingedrungen, ebenso wie die Bemühungen der Kirche um die Bildung des Volkes durch Schulen. Weitest unbekannt sind die Tätigkeiten und Verdienste der Kirche in den Anfängen des Volksbüchereiwesens im 19. Jahrhundert. Es waren weitestgehend katholische Vereinigungen, wie der St.-Vinzenz- oder St.-Michaels-Verein, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Lesestuben einrichteten, um gute Literatur unter das Volk zu bringen. Nach 1848 wurden bundesländerweise Volksbildungsvereine gegründet, die auch meist Leihbüchereien unterhielten. Gegen Ende des Jahrhunderts verselbstständigten sich diese Büchereien zu eigenen Organisationen. Als letzte wurde 1909 der „Katholische Bibliothek- und Leseverein“ gegründet. Die Zentrale dieses Vereines befand sich in der bis in die 1960er-Jahre bestehenden Paulanerbibliothek in der Waaggasse.

Im „Hietzinger Bezirksblatt“ vom 1. Dezember 1913 findet sich folgende kleine Notiz: „Am 29. November d. wurde Firmiangasse 2 eine katholische Volksbibliothek eröffnet, deren Zustandekommen Dechant Gössinger zu verdanken ist. Bücherausgabe Samstag von 2 bis 4 Uhr.“ (Firmiangasse 2 war offensichtlich ein Druckfehler, denn tatsächlich befand sich die Bibliothek in der Firmiangasse 1). Die Bücherei in Ober St. Veit war die fünfte Filiale des „Kirchlichen Bibliotheks- und Lesevereins“.

Chronik der Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek 

1913

Am 8. Oktober gewährt der Erzbischof auf Initiative von Pfarrer Johann Gössinger die Verwendung des Kutscherzimmers des ehemaligen Mesnerhauses für eine Volksbibliothek. Am 29. November wird die katholische Volksbibliothek eröffnet. Das Haus liegt in der Firmiangasse 1 und ist heute als St. Vitus-Haus der letzte erhaltene Gebäudeteil des ehemaligen Meierhofes.

1914

Im Frühjahr berichtet das „Hietzinger Bezirksblatt“ von einer Versammlung im Ober St. Veiter Casino, bei der unter anderem auch der Leiter der Bücherei, Erwin Ostrcil, unter den Anwesenden erwähnt wird. Die Bücherei erfreut sich eines regen Zuspruchs; schon im Februar kann auf eine stattliche Mitgliederliste hingewiesen werden; die Benützung wird allgemein empfohlen.

Der Erste Weltkrieg unterbricht den Aufbau der Bücherei. Am 25. Oktober 1914 findet im Gasthaus Bock in der Einsiedeleigasse die Verabschiedung von zwölf Mitgliedern des „Katholischen Jünglingsvereins Ober St. Veit“ statt, unter denen sich auch der Büchereileiter befindet.

1915

Ob die Bücherei in diesem Jahr geöffnet ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

1916–20

Für diese Jahre gibt eine kleine Statistik Auskunft: Die Leserzahl schwankt zwischen 100 und 150, der Buchbestand erreicht bis 1919 1500 Bände. Es ist nicht bekannt, wer die Geschäfte in diesen Jahren führt.

1920

übernimmt Frau Hermine Weinberger die Bücherei und führt sie bis 1939. Sie wohnt zuletzt Hietzinger Hauptstraße 124a, stirbt am 13. Juni 1969 und ist auf dem Ober St. Veiter Friedhof begraben.

1939

Im März dieses Jahres ereilt die Volks- und Jugendbibliothek (VJB) das Schicksal des gesamten kirchlichen und vereinsmäßigen Volksbüchereiwesens in Österreich: Die Bücherei wird geschlossen, der Buchbestand bis auf einen kleinen Teil religiöser Werke auf einen Lastwagen verladen und weggeführt. Die Übernahmeurkunde befindet sich in einer Ablichtung im Archiv. Unter der Hand werden die wenigen erhalten gebliebenen Bücher weiter verliehen.

1946/47

Die Errichtung einer Bücherei ist nach dem Kriege keine Anregung von „oben“; der Anstoß kommt von „unten“, die Idee geht von der Jugend der Pfarre aus. Es fehlen aber Geld für Neuanschaffungen und ein entsprechender Raum. Um die Jahreswende 1946/47 beginnt Othmar Winkler sich während und nach den Heimstunden mit einer Schultasche voll Bücher an die Teilnehmer heranzumachen und ihnen seine – teilweise erborgten – Bücher einzureden. Dem späteren Bibliotheksleiter Dr. Theodor Stöhr drückt er Handel-Mazzettis „Jesse und Maria“ mit der Aufforderung zum Lesen in die Hand.

Von Beginn an wird über jede Entlehnung genau Buch geführt. Die ersten Eintragungen sind vom Februar und März 1947. Ein genauer Tag der Wiedererrichtung der Bibliothek ist aber nicht feststellbar.

Othmar Winkler bringt nicht nur seine Bücher unter „die Leute“, er er­bettelt (offiziell borgt er) weitere Bücher. Dies hat zur Folge, dass seine Tasche für die wachsende Zahl von Büchern allmählich zu klein wird. Durch das Entgegenkommen des damaligen Sekretärs des Vereins „Elisabethinum“, Dipl.-Ing. Karl Musger, bekommen Othmar Winkler und seine ersten Mitarbeiterinnen, Irmtraud Zitta und Grete Lethay, einen Rollkasten im Sekretariat des Vereins, Vitusgasse 2, zur Verfügung gestellt. Jetzt können die vorhandenen Bücher regelrecht aufgestellt werden, und man kann das Unternehmen schon als Bücherei bezeichnen. Es werden Zeiten für die Entlehnung und Gebühren festgesetzt. Zur karteimäßigen Erfassung und zum Einbinden der Bücher in braunes Packpapier wird bereits Theodor Stöhr herangezogen. Für die Buchentlehnung kommen noch Maria Proksch (verehel. Haspl) und Jacky Hofstätter dazu. Sie bleiben der Büchereiarbeit bis 1953 bzw. 1955 treu (Frau Haspl wird nach langen Jahren der Unterbrechung auch später wieder in einer Volksbücherei arbeiten). Sie tragen viel zum Aufbau bei, verrichten während eines Winters ihre Arbeit in einem ungeheizten Lokal, bauen später die Buchausstellungen auf und ab und betreuen sie.

Im Herbst 1947 übersiedelt mit dem Sekretariat auch die Bücherei schräg über den Gang in den späteren Schwesternraum gleich rechts neben der Stiege. Hier erhalten sie noch einen Kasten, der aber die Bestände (Buchspenden von der Jugend und von Erwachsenen) auch bald nicht mehr fassen kann. Allmählich stellen sich erwachsene Leserinnen und Leser ein, was eine Berücksichtigung dieser Leserschicht bei den Neueinstellungen erfordert. Natürlich ist die Bücherei zu dieser Zeit nach wie vor auf Buchspenden angewiesen. An den Kauf neuer Bücher kann noch nicht gedacht werden.

1948

Bei einer Pfarrvisitation kann Kardinal Erzbischof Dr. Innitzer auch die Bücherei gezeigt werden. Er schenkt den Mitarbeitern einige Bücher mit eigenhändiger Widmung, die der Bücherei zur Verfügung gestellt werden.

Im Herbst 1948 gelingt es, für eine frühere Pfarrersköchin, die die ehemaligen Büchereiräume in der Firmiangasse bewohnt, eine Wohnung zu besorgen. Vier bis fünf alte Bücherstellagen (aus der früheren Bücherei?) finden sich im Pfarrhof. Mit einigen Wäschekörben übersiedelt die „Belegschaft“ in die eigenen Räume. Nach der Einweihung am 3. Oktober kann der Leihbetrieb wieder aufgenommen werden. Zu dieser Zeit ist es wenigen Pfarrbüchereien vergönnt, einen eigenen Raum zu besitzen. Neue Mitarbeiter kommen hinzu: die Geschwister Ferber, Rudolf Twerdy, der Sohn des Mesners, kurze Zeit Hans Bischof und – etwas länger – Herta (Erna?) Reitmeyer (sie ist als Karl-May-Expertin unschlagbar).

Eines Tages gegen Ende November geht Othmar Winkler zu Theodor Stöhr und sagt, „dass die Sache gut laufe“, übergibt ihm das Kassabuch mit etwas Bargeld und eine Schuld von über S 170,– (damals ein horrender Betrag!) für 1.000 Stück gedruckter Lesezeichen. Wenig später ist Othmar Winkler auf dem Weg nach Carracas, um dort eine Professorenstelle anzutreten.

1949

Am 19. April erhält die Bücherei durch die Vermittlung von Kaplan Matjeka als Präses und von Frau Koller als Präfektin der Kongregation eine Spende von S 400,–. Dieser Betrag ermöglicht die ersten Neuanschaffungen nach eigener Wahl, und der Bücherbestand überschreitet die Tausendergrenze. Es wird auch begonnen, die Einnahmen mit Veranstaltungen zu vergrößern. Die erste Veranstaltung wird von der VJB im Theatersaal der Wittegasse unter Führung von Kaplan Matjeka durchgeführt und von den Mitarbeitern bestritten. Unter anderem wirken das 158er-Trio (mit den Brüdern Wsseticzka und Theodor Stöhr) und Gerhard Halbhuber am Klavier mit.

Am 4. Dezember findet auf Anregung von Dr. Herbert Klötzl die erste Weihnachts-Buchausstellung der VJB statt. Diese Ausstellungen werden zu einer festen Einrichtung und einer Haupteinnahmequelle der Bücherei.

1950

Ab diesem Jahr erlauben die Einnahmen aus den Leihgebühren, der „Heiteren Bücherstunde“ und der Weihnachts-Buchausstellung eine geregelte Anschaffung neuer Bücher. Im gleichen Jahr wird der Vorkriegsstand an Büchern überschritten. Übrigens ist so manches Buch aus dem Vorkriegsbestand von den Ober St. Veitern nach dem Krieg zurückgestellt worden, vereinzelt sogar bis 1960. Manches Buch kommt sogar als geschenkter Nachlass zurück.

In diesem Jahr wird auch mit Autorenlesungen begonnen. Als erstes kommen Josef Reitmeyer und Anton Stieger zu Wort, später auch Margarete Neidl und Prof. Karl Jäger, der auch Werke von Vinzenz Jerabek vorträgt.

Die Mitarbeiter in der Zeit nach 1950 sind u. a. Poldi Walzer von der Kongregation, Alfons und Anton Neubauer, Bernhard Weber, Elfi Jäger und vor allem Gerhard Banek, der sich immer hilfsbereit zur Verfügung stellt, wenn Not am Mann ist. Nach 1955 sind es Berta Lang aus der Kongregation, die Geschwister Schiri und Erika Hulwa.

Zu Beginn der 1950er-Jahre werden zweimal Kataloge der Buchbestände herausgebracht, die jedoch in Kürze durch Ausscheidungen und Neu­zugänge veraltet sind. Außerdem steht der Arbeitsaufwand für eine Auflage von hundert Stück in keinem Vergleich zu dem erzielten finanziellen Erfolg.

1954

wird die Zweitausendergrenze überschritten. In diesem Jahr wird auch begonnen, die Bücher in Klarsichtfolie einzubinden (statt des ab etwa 1950 verwendeten blauen Packpapiers). Auch werden die Bücher nach einem System signiert, das neun Jahre später den Übergang von der Theken- zur Freihandbücherei ohne größere Umsignierungen ermöglichen wird.

Um den Lesern bei dem großen flächenmäßigen Umfang der Pfarre weite Anmarschwege in die Bücherei zu ersparen, wird die Errichtung von Leihstellen in den Gottesdienststätten versucht. Es finden sich jedoch keine entsprechenden Mitarbeiter, die die Arbeit auf sich nehmen. Es bleibt bei der Anbringung von Werbeplakaten für die Bücherei. Eine einzige Ausnahme bildet die „Hofbauer-Kapelle“ in der Bossigasse. Hier betreut Frau Schrenk die Leihstelle von 1954 bis 1957, dann übernimmt es Erika Hulwa, zusätzlich zu ihrem Wochentagstermin in der Firmiangasse, sonntags nach der Messe Bücher zu verleihen.

1955

Ab diesem Jahr werden laufend ältere Bestände ausgeschieden. Dies hat zwar ein geringeres zahlenmäßiges Wachstum zur Folge, verjüngt aber den Buchbestand.

Im Frühjahr wird erstmalig eine „Bücherwahl“ veranstaltet, die dann jedes Jahr im Oktober zugleich mit einem „Werbemonat“ stattfindet. Bei der Bücherwahl bestimmen die Leser selbst, welche Bücher sie in der nächsten Zeit eingestellt haben möchten.

1956

Im Mai schreibt sich der 1000. Leser ein. Diese Zahl betrifft alle eingeschriebenen Leser. Die Jahresleserzahl ist wesentlich geringer und schwankt zwischen hundert und hundertfünfzig. Mit der allmählichen Normalisierung der Verhältnisse (politisch, wirtschaftlich usw.) kommt es auch auf dem Gebiet des Volksbüchereiwesens zu dem Aufbau einer Organisation. Die Konkurrenz zu den Volksbüchereien der Gemeinden, Kammern und anderer großer Verbände verlangt eine entsprechende Schulung und Ausbildung. Dies alles entwickelte sich in den 1950er-Jahren auch auf dem Gebiet der katholischen Volksbüchereien. Ein engagierter Büchereileiter muss dieses Angebot nützen.

1956

wird der Büchereiraum frisch ausgemalt und der Boden sowie die Beleuchtung erneuert. Sponsoren sind der Malermeister Giuliani, der Verein „Elisabethinum“, die Meidlinger Firma Medek und die Pfarre. Eine Spende von Kardinal König ermöglicht die maßgerechte Erneuerung der Stellagen durch die Firma Fellner.

1957

Der 10. Jahrestag der Wiedereröffnung der Bücherei wird am 12. und 13. Oktober festlich begangen. H. Wedtgrube und Theodor Stöhr lesen Texte von Dichtern, die in Ober St. Veit gelebt haben. Abschließend gelangt „Sie will in die Stadt“, eine Szene von J. Vinzenz, zur Erstaufführung.

1958

wird die 1953 begonnene Umstellung der handschriftlichen Kartei auf das maschinbeschriebene genormte Karteimaterial, wie es in allen Volksbüchereien verwendet wird, beendet. Das Kartenmaterial wird vom österreichischen Borromäuswerk zur Verfügung gestellt. Neben den Buchkarten gibt es jetzt eine Verfasserkartei, und die Bücher sind mit einem Fristzettel und einer Tasche für die Buchkarte versehen. Aus dieser Zeit stammt auch der Kombi-Karteikasten, der bis auf einen Teil der Verfasserkartei alle benötigten Karteimittel enthält.

In dem Bestreben, mit den geringsten Mitteln die meisten Bücher zu bekommen, wurden und werden immer wieder neue Wege versucht. Mitte der 1950er-Jahre werden Förderer für die Bücherei geworben, die sich zur Zahlung eines feststehenden vierteljährlichen Betrages bereit erklären. Es können etwa zehn Personen gefunden werden. Fast gleichzeitig kommt es zur Errichtung der katholischen Buchgemeinschaft „Welt und Heimat“. Sie ist bei ihrer Gründung mit einem Monatsbeitrag von S 7,– die billigste unter den Buchgemeinschaften und damit eine günstige Quelle für zusätzliche Bücher. Bis gegen 1970 ist die VJB Mitglied, mit dem Austritt geht auch die Zeit der Förderer zu Ende. Mit dem Ausbau des österreichischen Borromäuswerkes werden auch von dort immer mehr Bücher zu günstigen Bedingungen gekauft.

1963

Nachdem durch den Neubau des Pfarrhofes im ehemaligen Kaplanstöckel Räume frei werden, stimmt Herr Dechant Kinzl der Nutzung durch die VJB zu. Der Umzug findet am 29. November statt, die Einweihung unter Anwesenheit von Herrn Diözesanbibliothekar Dr. Stickler und von Diözesanpräses des Kirchlichen Bibliothekswerkes Dr. Heiss am 30. November. Es wird auch des 50. Jahrestages der Gründung der Bücherei gedacht. Die beiden zur Verfügung gestellten Räume haben eine um die Hälfte größere Fläche und ermöglichen die Verwirklichung einer modernen Freihandbücherei. Allerdings ist auch in den neuen Räumen die Zahl der Bücher mit 2500 begrenzt.

1968

Im Frühjahr wird das ehemalige Kaplanstöckl abgerissen, um dem neuen Pfarrheim mit Saal, Heimräumen und einem neuen Büchereiraum Platz zu machen. Die Buchbestände können übergangsweise in dem Raum neben dem Eingang in den Pfarrhof untergebracht werden und bleiben dort für die Leser zugänglich. Die Gewinnung neuer Mitarbeiter wird immer schwieriger.

1968

Im November kann der Bibliotheksraum im neu gebauten Pfarrheim bezogen werden, gerade rechtzeitig für die Weihnachts-Buchausstellung

1970

sind auch die letzten in Packpapier gebundenen Bücher entweder ausgeschieden oder mit der üblichen Folie versehen. Die Zahl der jährlich pro Leser gelesenen Bücher sinkt von rd. 20 (1960) auf rd. 10. Anfang der 1970er-Jahre kann Dr. Widmann aus dem Kreise des St.-Michaels-Bundes als Mitarbeiter gewonnen werden und wird eine Stütze der Bibliothek.

1980

Im letzten Jahrzehnt des Bestehens der Bücherei geht es nachhaltig bergab.

Die Mitarbeiter müssen alters- oder krankheitshalber aufhören.

Dr. Widmann ist 80 Jahre alt, als er sich zurückzieht, und als letzte langjährige Mitarbeiterin beendet Hildegard Wild ihre Arbeit für die Bücherei. Nur Dr. Stöhr hält die Stellung. Er wohnt in Baden und kommt 2x wöchentlich nach Ober St. Veit in die Bücherei.

Das Interesse der Pfarre, das nie besonders lebhaft gewesen ist, tendiert gegen null. Kein Geistlicher kommt zu Theo Stöhr in die Bücherei, nicht einmal zur Buchausstellung.

Natürlich sinken auch die Einnahmen. Unterstützung von der Pfarre gibt es keine, allerdings wird auch keine angefordert. Zuletzt halten nur mehr 15–20 Leser die Treue. Obwohl die Einnahmen ebenfalls zurückgehen, werden bis zuletzt Neuanschaffungen vorgenommen.

Die Konkurrenz anderer Büchereien wird demgegenüber nicht als störend empfunden. Die seit Jahrzehnten bestehende Gemeindebücherei im Bereich der Wolkersbergenstraße, der seit einigen Jahren nach Hacking kommende Bücherbus und die Bücherei der Volkshochschule Hietzing sind außerhalb des Einzugskreises.

1990

wird die Bücherei geschlossen. Dies ist der Wille der Pfarre, Dr. Stöhr hätte noch weitergemacht.

<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Der Eingang in das erste Lokal im ehemaligen Mesnerhaus (heute St.-Vitus-Haus).</p><p><i>&copy; Archiv 1133.at</i></p>
<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Ein Teil einer Buchausstellung im ehemaligen Kaplanstöckl (heute Pfarrhof).</p><p><i>&copy; Archiv 1133.at</i></p>
<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Eines der zu Beginn der 1950er-Jahre aufgelegten Bücherverzeichnisse</p><p><i>&copy; Archiv 1133.at</i></p>
<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Eine der Einladungen zu einem Jäger-Vinzenz-Abend. Dr. Stöhr, der sehr gut vortragen konnte, las aus den Geschichten von Vinzenz Jerabek und die von der Chorvereinigung Ober St. Veit vorgetragenen Lieder fanden ebenfalls großen Anklang.</p><p><i>&copy; Archiv 1133.at</i></p>
<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Der Bibliotheksraum im 1968 bezogenen Pfarrheim.</p><p><i>&copy; Archiv Ewald Königstein</i></p>
<p><b>Die Ober St. Veiter Volks- und Jugendbibliothek</b></p><p>Dr. Stöhr an seinem langjährigen Arbeitsplatz knapp vor Schließung der Bibliothek.</p><p><i>&copy; Archiv Ewald Königstein</i></p>

Quellen:
Stöhr, Theodor: Siebzig Jahre Volks- und Jugendbibliothek. Wien, 1983
Holzapfel, Josef: Historisches Ober St. Veit. Handwerks-, Gewerbe- und Vereinsgeschichte. Wien, Interessensgemeinschaft Kaufleute Ober St. Veit 2009
Auskünfte erteilte Dr. Theodor Stöhr

hojos
Übertragen im Jänner 2011