Waffenfund in der Joseph-Lister-Gasse

Das Waffenlager aus dem Kalten Krieg
14.06.2014

Am 14. Juni 2014 wurde um 10:58 Uhr die Polizei in die Joseph-Lister-Gasse gerufen. Während der Grabungen für Bauarbeiten war der Baggerfahrer in rund zwei Meter tiefe auf Munitionskisten gestoßen. Die Polizeistreife verständigte den Entminungsdienst des Österreichischen Bundesheeres. Es wurden kistenweise Waffen und Munition, viele Kilo Sprengstoff sowie Jod und Morphium gefunden. Auf Anfrage des ORF (siehe ORF-Science) bestätigte das Verteidigungsministerium die Sicherstellung von insgesamt 230 Kilogramm Kriegsmaterial.

Die Herkunft dieses Depots war bald geklärt. In der Nachkriegszeit waren die Westalliierten davon ausgegangen, dass ein eventueller Angriff der Sowjetarmee zunächst nicht aufzuhalten war. Alls Gegenstrategie wurden solche Waffendepots angelegt, um zur Vorbereitung einer Gegenoffensive geheime Kommandos hinter der Front ausrüsten zu können.

Später wurde das Depot in der Joseph-Lister-Gasse als das letzte noch gesuchte britische Waffenlager im Osten Österreichs identifiziert. Man hatte Kenntnis von zwei unentdeckten Waffendepots in Kärnten und einem auf einem Privatgrundstück eben in Wien-Lainz. Die Annahme, dass es sich tatsächlich um das gesuchte Depot handelt, fußt auf der vergleichbaren Abdeckung.