Offenes E-Mail an die Wiener Bezirkszeitung

Von Mag. Klaus Faißer, freier Journalist in Wien
03.06.2013

Sehr geehrte Frau Gaugl, werte Kollegin!

Mit großer Verwunderung und auch mit Verärgerung habe ich den jüngsten Aufmacher und Artikel in der Bezirkszeitung über den Post-Partner in Ober St. Veit gelesen. Wie Sie wissen, versuchten viele Ober St. Veiter bis zum Schluss das Postamt zu retten, u.a. mit einer weiteren Demonstration und vielen Briefen an den Postvorstand. Ich habe Ihnen diesbezüglich umfangreiche Unterlagen geschickt. Auch waren Sie informiert, dass der Post-Partner Zielpunkt schon als Ersatz länger festgestanden ist.

Insofern sind Schlagzeile und Titel falsch, wenn es heißt: „Endlich: Wir haben wieder eine Post!“ und „Postpartner jetzt fix!“.

Wir haben das Postamt verloren, der Post-Partner stand wie erwähnt von Anfang an fest und nahm auch am ersten Werktag nach der Postamtsschließung seinen Betrieb auf. Keiner hat aufgeatmet, sondern die Menschen waren bitter enttäuscht, dass trotz der vielen Proteste über sie drübergefahren wurde. Freilich werden jetzt einige froh sein, dass es wenigstens einen Ersatz gibt, dennoch ist der Postpartner nur die zweitbeste Lösung, mit dem einzigen Vorteil der längeren Öffnungszeiten. Einige Postdienstleistungen werden nicht mehr angeboten und es ist schon etwas anderes, zwischen Wurst und Tiefkühlgemüse Pakete aufzugeben und Briefmarken zu kaufen.

Mir ist es schon bewusst, dass es nicht immer leicht ist, die Zeilen zwischen der Werbung zu füllen. Aber ein Mindestmaß an journalistischer Qualität sollte auch ein Gratisblatt erbringen.

Mit freundlichen Grüßen,

Klaus Faißner

(Mail ergeht auch an Mitstreiter)

Bis 5. Juni 2013 gab es keine Reaktion der Wiener Bezirkszeitung auf dieses E-Mail.

hojos
6. Juni 2013