Walpurgisnacht in der Tiroler Alm
So wird altes Brauchtum zum neuen Fest.
30.04.2010
Im Anschluss an das traditionelle Maibaumaufstellen bei Zorzis Tiroleralm in Hacking in der Auhofstraße 186 wurde zum ersten Mal eine Walpurgisnacht gefeiert.
Sie begann um 19 Uhr mit der Begrüßung durch Oberhexe Emma Z. Sie erklärte auch die Tradition der Walpurgisnacht.
Mythologisch ist die Walpurgisnacht ein Mondfest in der Nacht des ersten Vollmondes zwischen der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende. Traditionell wird jedoch die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht gesehen, in der die Hexen auf dem Blocksberg, aber auch an anderen erhöhten Orten ein großes Fest abhalten sollen. Später kommt auch das Motiv der Teufelsverehrung hinzu.
Die Namensgeberin Walburga (auch Walpurga oder Walpurgis) war eine englische Äbtissin (710-779), deren Heiligsprechung im Mittelalter am 1. Mai gefeiert wurde. Die neun Tage davor waren die Walpurgistage und mancherorts wurden die Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe geläutet. Walpurgis gilt auch als Schutzheilige gegen Pest, Husten und Tollwut.
Unterschiedliche Walpurgisriten lebten in bäuerlichen Maibräuchen fort, oft auch im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten und dem Maibaum, wobei allerdings die ursprünglichen Bedeutungen weitgehend zugunsten harmlos-ländlichem Brauchtums verloren gingen. Als Tanz in den Mai ist es auch ein modernes, urbanes Fest am Vorabend des Maifeiertages geworden.
Um 19:30 Uhr wurde das Feuer im Korb entzündet. Dann zeichnete Emma den Zauberkreis und den Drudenfuß.
Um 20:00 Uhr ging's dann richtig los. Die Hexen sammelten sich am Landeplatz und Oberhexe Emma begrüßte nochmals die Gäste und erzählte über den Ablauf der Veranstaltung und deren Teilnehmer. Der Teufel sang seinen ersten Song in einem von rotem Licht und Nebelschwaden erfüllten, höllischen Szenario. Danach stürmten die Hexen mit Geschrei vom Landeplatz zum Feuer und liefen gegen den Uhrzeigersinn um dieses herum. Alle Hexen hatten einen Wunsch auf einer Wunschkarte notiert. Eine nach der andren ließen diesen von jemandem aus dem Publikum im Zauberkreis stehend vorlesen. Dann wurde die Wunschkarte, während alle den Zauberspruch sprachen, ins Feuer geworfen.
Ratz, Ratz, fetter als die Katz,
Spinnenbein und Krötenschleim,
lasst den Wunsch erfüllet sein!
Anschließend sang Hexe Marie ihr Lied nach "Thriller". Der Teufel sang seinen zweiten Song und die Hexen tanzten dazu nach eigener Choreographie schaurig und langsam ums Feuer. Mit dem lauten Knarren der Tür von Thriller begann der wildere Tanz der Hexen ums Feuer, begleitet von lauten Schreien und Gelächter. Zum Schluss ging Hexe Marie singend in Richtung Teufel und es folgte das Schlussduett der beiden.
Die restliche Nacht in den Mai hinein sah noch viel gute Stimmung, angeheizt von den kernig-zünftig-steirischen Wuppas.
Für die "zauber-hafte" Stimmung sorgten die Hexen: Ingrid R., Liesi L., Ines M., Ilse W., Katja M., Franzi Z., Marie unter der Leitung der Oberhexe Emma Z. Der Teufel war Christian mit Spitznamen Donald und der kleine Teufel Eric M. sorgte für den teuflischen Nebel. Für den "guten" Ton war Christian M. verantwortlich.
Enormes "Multitasking" bewies der Wirt Peter Zorzi, der ein volles Haus zu versorgen und gleichzeitig diverse Aufgaben im Rahmen des Maibaumaufstellens und der Walpurgisnacht zu erfüllen hatte. Fast gleichzeitig schob er dort einen Teller hin, während er da seine Hand aufblitzte und das Hexenfeuer auflodern ließ.
Hier das Video zur Walpurgisnacht (da auf YouTube nur max. 10-Minuten-Videos akzeptiert werden, musste es geteilt werden):