Ethno-Mass for Peace

Eine Messe von Lorenz Maierhofer, bearbeitet von Florian Peter Kalny, aufgeführt von der Chor_WG in der Pfarrkirche Ober St. Veit. Percussion: Christian Bechinie
06.10.2019

Lorenz Maierhofer, geboren 1956, hat sich als Komponist, Arrangeur und Texter sowie als Autor zahlreicher musik- und chorpädagogischer Publikationen einen klangvollen Namen gemacht. Viele seiner stilistisch vielfältigen geistlichen und weltlichen Chorkompositionen sind bereits zu Standards geworden.

Der stilistische Bogen seines Schaffens reicht von Ethno, Folk, Gospel und Jazz bis in die Bereiche Avantgarde und zeitgenössische Moderne. Nach 25-jähriger Tätigkeit als Musikpädagoge, Musiker, Chorleiter und Lehrbeauftragter für Musikdidaktik und Chorpädagogik widmet sich Lorenz Maierhofer seit 2002 ausschließlich der Komposition. Er lebt als freischaffender Künstler in Kirchberg a. d. Raab/Steiermark.

Die „Ethno-Mass for Peace“, eine Ethno-Gospelmesse für Chor, Sprecher und Percussion wurde 2004 in Durban/Südafrika erstmals aufgeführt. Im Folgenden können die einzelnen Lieder angehört oder als mp3 heruntergeladen werden. Ich bitte die teilweise unzureichende Tonqualität nachzusehen, der Nachhall in der Kirche und die Mischung aus verstärkten und nicht verstärkten Stimmen war schwer zu bewältigen.

Einzug

Peace To The World (nach dem Afro-American Spiritual "Amen")
Mutter Teresa: "Begegnen wir einander immer mit einem Lächeln, denn das Lächeln ist der Anfang der Liebe ... Jedes Werk der Liebe ist ein Akt des Friedens, wie klein auch immer." (Aus der Rede vor dem Nobel-Komitee in Oslo; 11. Dezember 1979)

Kyrie

Burden Down, My Lord (traditional Negro-Spiritual)
Erzbischof Oscar Romero: "Wir leiden mit jenen, die verschwunden sind, jenen, die aus ihren Häusern fliehen mussten, und jenen, die gefoltert wurden. Im Namen Gottes, im Namen dieser leidenden Menschen, flehe ich, bitte ich, befehle ich: Beendet die Unterdrückung." (Aus seiner Predigt am Tag vor seiner Ermordung; 23. März 1980)

Gloria

Singa Yesu Singa (nach einem African Gospel aus Uganda)
Martin Luther King Jr.: "Dunkelheit kann nicht mit Dunkelheit vertrieben werden, nur mit Licht!" (Aus Martin Luther King: "Strength to Love", New York 1996)
Martin Luther King Jr.: "Ich möchte nur Gottes Willen tun. Und er ließ mich den Berg besteigen. Und ich durfte in die Ferne sehen. Und ich sah das gelobte Land." (Aus seiner letzten Rede in Memphis; 3. April 1968)

Antwortlied

Ah, Kezhegukin (nach einem Native American Song)
Rigoberta Menchú Tum: "Was ich am Leben am meisten schätze, ist die Fähigkeit zu träumen – in den schwierigsten Momenten ... zu träumen von einer besseren Zukunft." (Aus ihrer Rede an der "Universidad Nacional del Nordeste" in Resistencia, Argentinien; 15. April 2000)
Rigoberta Menchú Tum: "Allen Kindern dieser Welt möchte ich sagen: Seid fröhlich, erfinderisch und neugierig. Entdeckt über die Menschlichkeit, was uns Erwachsenen bislang verborgen geblieben ist." (Aus einem Interview in der „Fundacion Rigoberta Menchú Tum", Guatemala City; 6. Juli 1995)

Halleluja

African Psalm
(nach einem traditional Zamibian Folk Song, Arr. Victor C. Johnson) 

Offertorium

The River Is Flowing (nach einem Native American Song)
Chief Seattle: "Dies wissen wir. Die Erde gehört nicht den Menschen; der Mensch gehört zur Erde. Alles steht in Verbindung ... Dies wissen wir. Es gibt keinen Tod, nur einen Wechsel der Welten ... Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nur Fußspuren!" (Aus seiner Rede bei Vertragsverhandlungen mit weißen Siedlern; 1854)

Sanktus

Sana, Sananina (nach einem African Gospel aus Botswana)
Papst Johannes Paul II.: "Gott pflanzte in das Menschenherz den instinktiven inneren Antrieb, in Frieden und Harmonie zu leben. Dieser Wunsch ist tiefer verwurzelt und eingeprägt als jeder Impuls zur Gewalt ... Gehet in die Zukunft und haltet das Licht des Friedens hoch!" (Aus seiner Rede beim "Friedensgebet der Weltreligionen" in Assisi; 24. Januar 2002)

Agnus

Hambani Kahle (nach einem Friedensruf aus Südafrika)
Erzbischof Desmond Tutu: "Wir sind Instrumente des Friedens, der Versöhnung und der Gerechtigkeit in den Händen Gottes. Wir sind seine Werkzeuge, um Schmerz zu lindern, Gemeinschaft zu bilden, die Hungernden zu sättigen." (Aus seiner Rede vor der Provinzialsynode in Swaziland; August 1992)

Zur Kommunion

Baba Yetu (Christopher Tin, Text: Vater Unser auf Swahili)

Danklied

Kuwate – The Infinite Sun (nach einem Native American Song)
Adolfo Pérez Esquivel: "In einer Welt ohne Seele gibt es keine Menschen, nur Märkte, keine Bürger, nur Konsumenten, keine Nationen, nur Konzerne, keine Städte, nur Ballungsräume. Alles hat einen Preis, aber nichts hat Wert ... Menschenwürde, kulturelle Identitäten und das Leben selbst sind Werte, die nicht an der Börse gehandelt werden können!" (Aus seiner Rede "A Global View of Human Rights" an der University of California in Berkeley, USA; 10. Oktober 2001)

Auszug

Yakanaka Vangheri (nach einem Gospel aus Südafrika)
Nelson Mandela: "Wir wissen genau, dass niemand von uns völlig allein erfolgreich sein kann. Deshalb müssen wir gemeinsam handeln, als ein vereintes Volk ... für die Geburt einer neuen Welt." (Aus seiner Antrittsrede als Präsident von Südafrika; 9. Mai 1994)

Die Kollekte dieser Messe unterstützte die "Gesellschaft für bedrohte Völker". Dieser Verein unterstützt im Zuge des Projektes "Regenwald brennt" indigene Völker Südamerikas.

Gerda Kalny
Im Februar 2020