Die Puppenfee und Jazz Dance
Kultur in ihrer schönsten Form am 31. Mai 2017 im Amtshaus Hietzing
31.05.2017
Zur Show-Bühne wurde auch heuer wieder der Festsaal des Amtshauses Hietzing. Hier dürfen die Elevinnen und ein Eleve des Ballettstudio Ober St. Veit jedes Jahr zeigen, wie weit man es beim Ballett, eine Kunstform von Sport, mit Disziplin, Ausdauer und Freude bringen kann. Bei Elisabeth Kobel, sie war selbst Balletttänzerin, ist Ballettmeisterin und ist Choreographin, spürt auch jeder Laie, dass ein Teil ihres Herzens seit ihrer Kindheit dem Ballett gehört, und sie versteht es offenbar, diese lebenslange Freude und Musikalität perfekt weiterzugeben. Denn was dann auf jeden Fall auf der Bühne übereinstimmend zu sehen ist – das ist die Freude am Tanzen.
Bezug nehmend auf das strenge Hietzinger Sicherheitskonzept der Bezirksvorsteherin, zeigten die Teenies erst einmal einen flotten „Security“ Tanz, ganz aus der Sicht der Frauenpower. (Musik: Peeping-Tom). Nachdem sich BV Silke Kobald, ein bekennender Fan des Ballettstudios Ober St. Veit, davon überzeugen ließ, dass alles „Sicher“ ist, marschierten zwei Kinder, getanzt von Cornelia Kobel und Sebastian Hofer, in ein Puppengeschäft und bewunderten die zum Verkauf angebotenen Puppen, nostalgisch angehaucht, denn die Musik zum Wiener Ballett „Die Puppenfee,“ (Josef Bayer) wurde bereits 1888 in der Wiener Hofoper uraufgeführt. Nachdem sich die schönen Puppen, durch das Drehen eines magischen Riesenschlüssels sogar bewegten und mit den beiden Besuchern gemeinsam tanzten, ganz nach Art, Kleidung und Musik, wurde ein Kindertraum wahr. Oberösterreicher in Dirndl und Lederhose, Geh- und Puppen die „Mama-Papa“ sprechen können, waren ein technisches Wunder, wie die Spanierinnen und Japanerinnen damals exotisch waren.
Höhepunkt jeder Ballettaufführung sind die Tänzerinnen in weißen TuTu. Auf der kleinen Bühne tanzten die bewundernswerten Schülerinnen auf Spitzenschuhen den berühmten „Puppenfee“ – Walzer. Der kleine Querschnitt aus dem großen Ballett endete mit den Clowns, die hohe Freudensprünge und allerlei Unsinn zeigten – bis dann der Mitternachtstraum zu Ende war und die Puppen, eigentlich aus Schildpatt und Porzellan, wieder stumm und steif im Laden standen. Sämtliche Ideen und Choreographien: Elisabeth Kobel.
Wieder in der Wirklichkeit gelandet, zeigten sich coole Mädels von ihrer ausgeschlafenen Seite, wohl angeregt von der Musik „Guten Morgen“ und angetan von den hübschen Schlafdressen des Modehaus Massing (Ober St. Veit). Sogar das Jubiläum „300 Jahre Maria Theresia“ kam zu Ehren. Die Fortgeschrittenen des Ballettstudios tanzten beeindruckend den neun Minuten langen Walzer „Die Schönbrunner“ von Joseph Lanner. Er soll an den, nur wenige Meter vom Hietzinger Amtshaus entfernten, Sommersitz der Kaiserin erinnern.
Eine ausgelassene, bis zur Erschöpfung tanzende Truppe zeigte dann unter anhaltendem Applaus des begeisterten Publikums, was sie noch so alles „drauf hat.“ Zu „Candy man,“ wurden Räder geschlagen, Überschläge gemacht, Spagat, Bodenwellen und Brücken, wobei das wieder „Hochkommen“ aus dieser Lage, die eigentliche Kunst ist! Begeisterte Kinder, die zur flotten Musik aus den 1970er-Jahren mit elementarer Lebensfreude tanzten!
Beim Finale und abschließenden Verbeugen der Mitwirkenden auf der Bühne, wurde so lange geklatscht, bis auch Elisabeth Kobel die wohlverdienten Ovationen entgegen nahm! Sie bedankte sich bei allen und kündigte an: „Mit Beginn des neuen Schuljahres 2017/2018 trainieren wir – wenn alles klappt – im Zentrum von Ober St. Veit in neuen Räumlichkeiten“.