Weitere Schutzzone für die Auhofstraße gefordert
Die Bezirksvertretung spricht sich für einen Antrag zur Errichtung einer Schutzzone aus. Der historische Straßenabschnitt Auhofstraße 206–218 soll für die Zukunft erhalten bleiben.
20.07.2016
1826 schreibt J. G. Seidl (Wien's Umgebungen ...), dass sich unter den 35 Häusern Hackings "einige recht niedliche Landhäuser" befänden. Von diesen Landhäusern gibt es heute keines mehr. Doch von den wenig später erbauten Biedermeierhäusern haben sich in der Hackinger Auhofstraße erstaunlich viele erhalten, viel mehr als etwa in Ober St. Veit.
Laut Dehio stammen folgende Häuser aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts: Auhofstraße 198, 200, 208, 210, 212, 214, 216, 218, 222, 223 (übergiebelte Loggia mit Laubsägedekor), 224, 229, 232 (Figurenschmuck an der Ostseite), 240, 241 (frühhistorisches Landhaus mit 2-geschoßiger verglaster Loggia zwischen übergiebelten Seitenrisaliten), 242, 244 (Wohn- und Sterbehaus von Max Mell mit Gedenktafel und Interieur mit Bezug zum Dichter), 245, 248, 250, 252, 258, 260 und 262.
Aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts und dem Jahrzehnt darnach stammen folgende Häuser: Auhofstraße 184, 186 bis 186 D (homogene Zeilenverbauung 3-geschoßiger späthistoristischer Zinshäuser aus den Jahren 1898–1903; von 1854/55 bis 1898 befand sich an dieser Stelle ein öffentliches Freibad, heute befindet sich hier u.a. die Gastwirtschaft "Tiroler Alm"), 188, 206, 230 (Villa Bauer, erbaut 1907 von Leopold Bauer für eigene Zwecke; ein Wichtiger Bau der Wiener Postmoderne mit schmucklosen flachen Backsteinfassaden, sichtbaren Betonfensterüberlagern und südseitiger Loggia mit halbrundem Vorbau; das gemauerte Rundbogen-Gartenportal trägt ein zartes Schmiedeeisengitter; im Garten steht ein rundes Salettl aus dem Jahr 1927), 236, 243, 246 (1904 erbautes 2-geschoßiges villenartiges Wohnhaus im Zeilenverbund hinter Vorgarten zurückspringend mit reicher secessionistischer Gliederung und dekorativem Glas-Eisen-Vordach) und 247 (1908 von Arnold Hatschek für Maximilian Friedmann erbaute späthistoristisch-secessionistische Villenanlage über asymmetrischem Grundriss und dekorativem Glas-Eisen-Vordach).
Dieses Hackinger Ensemble von Wohnhäusern und Villenbauten ist ab der Auhofstraße 222 durch eine im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ausgewiesene Schutzzone in ihrem Bestand gesichert. Nun soll diese Schutzzone auch auf die Häuser mit den Ordnungsnummern 206 bis 218 ausgedehnt werden.
In der Bezirksvertretersitzung am 15. Juni 2016 haben sich die ÖVP-Bezirksräte dafür eingesetzt, dass die zuständigen Stellen der Stadt Wien den historischen Straßenabschnitt prüfen sollen. „Die Häuser im besagten Areal bilden eine geschlossene Zeile, die historisch erhaltenswerte Baustrukturen aufweisen. Ihr Erhaltungszustand ist sehr gut und für das Erscheinungsbild von Hacking unersetzlich“, so Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald.
Auch die Initiatorin und Vorsitzende des Hietzinger Bauausschusses Dorothea Drlik unterstreicht: „Durch diese Ergänzung der bereits bestehenden Schutzzone soll die Lebensqualität in Hacking erhalten und mögliche Bauspekulationen verhindert werden. Für Hietzing und insbesondere für das Grätzl Hacking stellt diese Schutzzone einen unglaublichen Mehrwert dar.“
Rückfragen:
Michael Mertl, MA, Bezirksvorstehung Hietzing
Tel.: 4000/13129, Mobil: +43676 811813129, E-Mail: michael.mertl@wien.gv.at
Foto ganz oben:
(v.r.n.l) Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald gemeinsam mit der Vorsitzenden des Hietzinger Bauausschusses BR Dorothea Drlik beim Lokalaugenschein in Hacking.
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