Der Wienfluss-Sammel-Kanal-Entlastungskanal (WSKE)
Beschreibung in einer Schriftenreihe der Technischen Universität Graz
2011
Der Wienfluss-Sammel-Kanal-Entlastungskanal (WSKE) ist ein rund 2.700 m langer Speicherkanal, der fast ausschließlich als Tunnel mit einem Innendurchmesser von 7,5 m ausgeführt ist. Er verläuft großteils unter dem Bett des Wienflusses in einer Tiefe von ca. 30 m. Seine wesentliche Aufgabe besteht darin, die bei Starkregenereignissen erforderlichen Entlastungen von Mischwasser in den Wienfluss zu vermeiden bzw. zu minimieren. Dazu ist er über fünf Beileitungsbauwerke mit dem linken und dem rechten Wienflusssammelkanal verbunden. Entleert wird er über ein Pumpwerk in den rechten Hauptsammelkanal. Der WSKE ist an das zentrale Steuerungssystem von Wien Kanal angebunden, arbeitet dabei aber weitestgehend autonom. Lediglich die Entleerung ist vom Wasserstand im Vorflutkanal abhängig.
Bis zu einem Maximalabfluss von 175 Kubikmeter pro Sekunde wird er als Düker mit einer tiefliegenden Röhre betrieben. Die Sammelkanäle können rund 1,5 Kubikmeter pro Sekunde Mischwasser abführen. Es gibt 63 Regenüberläufe auf einer Länge von ca. 12,5 km. Im Bereich des WSKE gibt es 14 Entlastungsbauwerke, sie wurden zu 5 Beileitungsbauwerken zusammengeführt.
Auswirkungen: Die anfallende Mischwassermenge im Einzugsgebiet des Wientals beträgt im Mittel über 22 Jahre rund 66,5 Mio. Kubikmeter pro Jahr. Davon werden ca. 65 Mio. Kubikmeter zur Kläranlage weitergeleitet. 1,5 Mio. Kubikmeter entlasten in den Wienfluss. Durch den WSKE werden laut Modell im Mittel ca. 0,6 Mio. Kubikmeter Mischwasser pro Jahr aufgefangen. Der Weiterleitungsgrad gemäß ÖWAV Regelblatt 19 beträgt rund 78 %. In Studien gefordert wurden für den jetzigen Ausbauzustand 75 %.