Die Interessengemeinschaft (IG) Kaufleute Ober St. Veit

29.11.2013

Seit April 2013 ist Kommerzialrat Gerhard Korkisch neuer Obmann des Ober St. Veiter Kaufleute-Vereines. Die Vereinsanschrift lautet:

IG Kaufleute Ober St. Veit
z. Hd. KR Gerhard Korkisch
Auhofstraße 120a
1130 Wien
Erreichbar ist KR Korkisch auch unter der E-Mail-Adresse gerhard@korkisch.at

Die Vereinsmitglieder sind auf http://www.1133.at/merchant angeführt.

Die Gründung

Begonnen hat alles bei einer Vernissage in der Raika zu Beginn des Jahres 1996. Bei einem gemütlichen Büffet der Firma Schwarz standen Herr Felix Steinwandtner, Herr Ing. Wolfgang Maurer, Herr Meltsch, Frau Dorothea und Herr Gernot Massing beisammen. Bei der Unterhaltung ging es – wie könnte es anders sein – um die gute alte Zeit! Herr Steinwandtner meinte, wie schön eigentlich unsere Feste in den ersten Jahren der Geschäftseröffnung waren und ob wir nicht den 10-jährigen Bestand der von Herrn Ing. Richard Lugner errichteten Einkaufspassage in Ober St. Veit mit einer Neuauflage des Grätzlfestes feiern möchten. Der Gedanke gefiel allen, und rasch wurde Gernot Massing zum Organisator berufen. Das Fest fand am 12. und 13. April 1996 statt. Während und nach der geglückten Veranstaltung waren zahlreiche Kaufleute und andere beteiligte Personen der Meinung, man sollte einen Verein gründen und Mitglied der Wiener Einkaufsstraßen werden. Gesagt getan. Auf der Suche nach einem Obmann fiel die Wahl bald wieder auf Gernot Massing. Der erkannte, dass die gute Vereinsidee ohne eine rasche Einigung im Sande zu verlaufen drohte, und war bereit, die Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen.

Am 22. Mai 1996 wurden in einer Zusammenkunft von Kaufleuten aus Ober St. Veit (anwesend waren: Frau Betelka, Ulrike Kitzmantl, Gabriele Colombini, Emma Zorga, Ing. Wolfgang und Andreas Maurer, KR Gerhard Korkisch, Herr Tomelic, Dorothea und Gernot Massing) der Termin für das nächste Fest (23. und 24. Mai 1997) und weitere gemeinsame Aktivitäten besprochen. Dazu gehörte auch die beabsichtigte Vereinsgründung. Bald darauf trafen sich Felix Steinwandtner, Gernot Massing, Peter Dräger und Emma Zorga im Garten des Ober St. Veiter Casinos zu einer Erstbesprechung wegen dieser Vereinsgründung (Vertragspunkte, Mitgliedsbeiträge etc.). Schon am 3. Mai 1996 waren die Vereinsstatuten der Sicherheitsdirektion Wien (Vereins- und Versammlungsangelegenheiten) angezeigt worden.

In der Zusammenkunft vom 3. Juni (Anwesend: Ing. Wolfgang und Andreas Maurer, Gerhard Korkisch, Emma Zorga, Herr Tomelic, Ulrike Kitzmantl und Tochter, Magda Schneider, Dorothea und Gernot Massing) wurden Details wie zum Beispiel der Name des Vereines (IG Kaufleute Ober St. Veit) besprochen. Schon damals wurde die Zusammenarbeit mit den Wiener Einkaufsstraßen gesucht.

Die tatsächliche Vereinsgründung wurde in der Versammlung am 11. September 1996 beschlossen und per 21. Oktober 1996 die Vereinsgründung mit Bescheid der Sicherheitsdirektion für Wien „nicht untersagt“. Als Mitgliedsbeitrag wurden ATS 3000,– und ab 1997 eine Einschreibgebühr von ATS 1500,– festgelegt.

Das Logo des Vereines (Kirche mit dem Slogan: Das Dorf in der Stadt) wurde unter Mithilfe der Einkaufsstraßenorganisation im November 1996 in vielen Stunden kreiert.

Am 5. Dezember 1996 kamen der Nikolo und der Krampus mit der Pferdekutsche erstmals nach Ober St. Veit und verteilten kleine Geschenke.

Die erste Generalversammlung (Gründungsversammlung) fand am 16. Jänner 1997 statt und bestätigte den vorgeschlagenen Vorstand in folgender Zusammensetzung:

Obmann: Gernot Massing

Obmann-Stellvertreter: Gerhard Korkisch

Kassier: Waltraud Korkisch, Stv. Ulrike Kitzmantl

Schriftführer: Dorothea Massing, Stv. Gabriele Colombini

Herr Felix Steinwandtner wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte mit 21.10.1997. Der Verein hatte 15 Mitglieder und sein Sitz war in der Hietzinger Hauptstraße 145.

Die Ziele

Die Ziele des Vereines sind in erster Linie die Erhaltung und Stärkung von Klein- und Mittelbetrieben, die Darstellung ihrer Leistungskraft und die Unterstützung von Neugründungen. Es gilt die Vorteile einer Lebenskultur zu verdeutlichen, die den Nahversorger kennt und in der Leben, Schule, Kultur und Wirtschaft einen geschlossenen, sich gegenseitig stützenden Kreis bilden. Darüber hinaus soll der Verein nicht nur zugunsten der Kaufmannschaft wirken, sondern wann immer möglich auch zum Nutzen aller.

Erreicht werden sollen diese Ziele unter anderem durch folgende Maßnahmen:

  • Die Förderung der Wirtschaft insbesondere der kleinstrukturierten Gewerbe- und Handelsbetriebe im Ort.
  • Die Schöpfung und Durchführung gemeinsamer Marketingaktivitäten.
  • Die Leistung eines Beitrages zur Erhaltung der dörflichen Kultur im Ort inkl. einer funktionierenden Nahversorgung.
  • Die Wahrung von Interessen durch das Gewicht einer gemeinsamen Stimme.
  • Die Ausrichtung von Vorträgen und Veranstaltungen.
  • Die Etablierung eines Diskussionsforums.
  • Die Ehrung verdienter Personen des örtlichen Gewerbes und des örtlichen Handels.
  • Die gemeinsame Beschaffung von Materialien.
  • Die Herausgabe einer Vereinszeitung.

Die Zeitung

Von Beginn an war auch die Herausgabe einer Vereinszeitung eine der wesentlichen Maßnahmen zur Unterstützung der Vereinsziele. Das erste Informationsblatt des Vereines im November 1996 war ein – mit Hilfe von Felix Steinwandtner, damals noch Bezirksvorsteher-Stv. – mit einfachen Mitteln hergestelltes Doppelblatt. 8.000 Stück wurden per Post an die Haushalte in ausgesuchten Postsprengeln verteilt (oberste Abbildung auf der folgenden Seite).

Das 2. und das 3. Informationsblatt erschienen im April und im November 1997 mit einer Auflage von jeweils 11.000 Stück. Die zweite Auflage enthielt auch den ersten, von Felix Steinwandtner verfassten, historischen Artikel (zweite Abbildung auf der folgenden Seite, „Aus der Geschichte von St. Veit“).

Im Februar 1998 begann die eigentliche Zeit des Ober St. Veiter „Blatt'ls“, das ab nun im Offsetdruck hergestellt und vier Mal pro Jahr herausgegeben wurde. Die drei vorherigen Informationsblätter wurden nicht mitgezählt, und das Blatt'l vom Februar 1998 erschien als Ausgabe Nr. 1. Der Umfang war nach wie vor ein Doppelblatt (= vier Seiten). Das Layout entsprach aber schon großteils den aktuellen Ausgaben: Der markante Header mit der Aufschrift „Blatt'l“ unter dem grünen Balken und dem Logo der IG der Kaufleute machen die Zeitung unverwechselbar (dritte Abbildung links). Auch die Inhalte waren schon in wesentlichen Punkten festgelegt: Informationen zu Veranstaltungen in der Region, die Liste der Mitglieder des Vereines, der Steckbrief eines oder zwei dieser Mitglieder auf der letzten Seite und ein geschichtlicher Beitrag aus der Feder von Felix Steinwandtner. Anhand der Mitgliederliste des ersten Blatt'ls vom Februar 1998 kann übrigens der rasche Wechsel im nahversorgenden Gewerbe ermessen werden: Von den 21 genannten Betrieben existieren heute nur mehr 12, dafür kamen zahlreiche andere hinzu.

Mit der 7. Ausgabe im Herbst 1999 erhöhte sich die Stärke des Blatt'ls auf acht Seiten. Seit der 14. Ausgabe im Frühjahr 2002 (vierte Abbildung links) liegt die Gesamtgestaltung des Ober St. Veiter Blatt'ls in den Händen von Josef Holzapfel. Die nachvollziehbaren Auswirkungen dieses Wechsels waren die sukzessive Weiterentwicklung vom reinen, durch eine Geschichte aufgelockerten Werbemedium zur Zeitung für regional interessierte Leser. Informationen zu den Vereinsmitgliedern und deren Inserate sind natürlich nach wie vor ein wesentlicher Teil, doch wird auch breit über andere, meist geschichtlich relevante Themen berichtet. Der möglichst informative Text überwiegt dabei – unter bestmöglicher Nutzung des eingeschränkten Raumes – gerne das optisch auflockernde Bildmaterial. Damit unterscheidet sich das Blatt'l von fast allen anderen Kaufleute-Vereinszeitungen und wurde sogar zum Sammelobjekt.

Ab der 23. Ausgabe (Herbst 2004) ist das Blatt'l 12 Seiten stark. Die auf rd. 26.500 Stück gewachsene Auflage wird durch ein privates Unternehmen in ganz Hietzing verteilt. Wer trotz des Aufklebers „Bitte kein Reklamematerial“ nicht auf die Lektüre des Blatt'ls verzichten will, erhält dieses stets auch bei jedem Mitgliedsbetrieb der Kaufleute in Ober St. Veit (siehe ab Seite 12).

Anlässlich der Renovierung der Weidman-Kapelle wurde im Juni 2004 die bisher einzige Sonderausgabe des Blatt'ls herausgegeben. Sie hatte den Titel „Stock im Weg“.

Die 50. Jubiläums-Ausgabe im Sommer 2011 hatte 16 Seiten, ab der 58. Ausgabe wurde das zur Norm. Die vorliegende 60. Jubiläums-Ausgabe verfügt über eine Stärke von 20 Seiten. Eine beeindruckende Bestätigung des anhaltenden Erfolges.

Die Wiener Einkaufsstraßen

Die IG der Kaufleute Ober St. Veit sind Teil der großen Gemeinschaft der Wiener Einkaufsstraßen, einer Einrichtung der Wirtschaftskammer Wien. Ziel dieser Einkaufsstraßen ist es, durch gemeinsame Aktionen, Förderungen und sonstige Maßnahmen die regionale Versorgung in den einzelnen Grätzeln zu stärken. Durch den gemeinsamen Auftritt soll das Bewusstsein für die Vorteile der Regionalität bei den Konsumenten gehoben werden. Die dafür notwendige Kommunikation wird durch überregionale Werbe- und Verteilmaßnahmen bis hin zu geförderten lokalen Werbekampagnen begleitet. Wertvoll ist auch die Unterstützung der einzelnen Einkaufsvereine durch die Einkaufsstraßen-Manager. Sie helfen den Vereinen bei ihren individuellen Marketingkonzepten und Werbemaßnahmen. Initiativen der Unternehmen zur Standortverbesserung und Frequenzerhöhung werden von ihnen aktiv begleitet und unterstützt.

Ins Leben gerufen wurde diese Institution im Jahr 1992. Für die Entwicklung zum „Weltweit erfolgreichsten City-Marketing“ war der "Mann der ersten Stunde" und langjährige Leiter der Wiener Einkaufsstraßen, Herr Helmut Mondschein, verantwortlich. Als er sich nach 14-jähriger Zuständigkeit anderen Aufgaben innerhalb der Wirtschaftskammer widmete, war er zum Synonym dieser Einrichtung geworden. Die IG der Kaufleute Ober St. Veit dankte ihm das mit der Ehrenmitgliedschaft.

Heute werden die Wiener Einkaufsstraßen von Helmut Mondscheins Nachfolger Guido Miklautsch geleitet. Der für die Ober St. Veiter zuständige Manager ist Herr Manfred Sussitz.

hojos
im November 2013