Bezirksmuseum Hietzing
1130 Wien, Am Platz 2 --- Tel. + 43 1 877 76 88 --- bm1130@bezirksmuseum.at --- Öffnungszeiten: Mittwoch von 14-18 Uhr, Samstag von 14-17 Uhr --- Besuche von Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten sind möglich. Bitte um telefonische Vereinbarung.
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Aufgabe der Bezirksmuseen ist es, die lokale Geschichte zu zeigen, Unterlagen über prominente Bezirksbewohner zu sammeln und Eigentümlichkeiten des Bezirkes zu dokumentieren und bewahren zu helfen. Geführt werden diese Museen ausschließlich von freien Mitarbeitern.
Das Museum wurde vor etwa 50 Jahren ins Leben gerufen und ist in einem ehemaligen Schulgebäude untergebracht. Das nach außen als dem Historismus zuzuordnende Gebäude geht (Keller und Parterre) auf die Zeit vor 1680 zurück.
Unikate sind die Altsteinzeitlichen Funde, die den bisher ältesten Nachweis menschlichen Lebens im Wiener Raum darstellen. Interessant der älteste schriftliche Nachweis über unsere Gegend, unterzeichnet 1015 von Kaiser Heinrich II, der nicht schreiben konnte. Wie er unterzeichnet hat? - Ansehen kommen.
Von der nach 1529 abgekommenen Siedlung St. Nikolai (heute Lainzer Tiergarten) gibt es ebenso interessante Funde wie zahlreiche Erinnerungsstücke an berühmte Persönlichkeiten. Die mehr als 125 Jahre alte Schreibmaschine der Nobelpreisträgerin Berta von Suttner, die vom Lokalschriftsteller J. Vinzenz bis zu dessen Tode 1963 Verwendung fand, das Modell der von Josef Hofmann gebauten „Primavesivilla“ (Gloriettegasse) oder das Modell einer Radiumkanone die für das Krankenhaus Lainz gebaut wurde, gehören ebenso dazu wie Erinnerungsstücke an das Kaiserhaus und die Schau historischer Ansichten. Egon Schiele ist mit seiner Staffelei und der einzigen von ihm geschaffenen Plastik vertreten. Die zahlreichen - das Freizeitgeschehen von seinerzeit bestimmenden - Vereine sind dokumentiert. Der Besucher findet Information über die Werkbundsiedlung und kann einen Teil der „Bieber Sammlung“ (Kaffa-Land-Äthiopien) besichtigen.
Friedrich Julius Bieber war der Sohn eines Bankbeamten. Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde er Schuster- bzw. Buchhändlerlehrling und ging schließlich als Wanderbursch auf die Reise. Er bildete sich als Autodidakt weiter. Nach Expeditionen in die Türkei und nach Aden wurde er aufgrund seiner inzwischen erworbenen Kenntnisse 1904 und 1905 der österreichischen Handelsmission in Abessinien zugeteilt. Er hielt vom Negus die Erlaubnis die Provinzen des ehemaligen Kaffa zu erforschen. Seine eigentliche Sammlung befindet sich im Wiener Völkerkundemuseum, doch sein Arbeitszimmer und viele Sammelstücke aus Privatbesitz wurden dem Bezirksmuseum einverleibt.
Sonderausstellungen und Vorträge runden das Angebot des Berzirksmuseums ab.