Der Ober St. Veiter Friedhof

Im Dehio-Handbuch, dem Denkmälerinventar des Bundesdenkmalamtes
26.10.2017

Auf einem steilen Abhang des Gemeindeberges angelegt, 1876 eröffnet (Friedhofskreuz), 1902/03, 1947, 1954 und 1959 erweitert. 1964–66 Adaptierung und Vergrößerung der Aufbahrungshalle, langgestreckter Bau mit überhöhter offener Mittelhalle, akzentuiert durch monumentales Glasmosaik von Hermann Bauch.

Am höchsten Punkt des Friedhofes halbrunde, an den Hang angestellte hohe Betonterrasse für eine Reihe bmkw. Mausoleen 4. V. 19. bis 1. V. 20. Jh.: Fam. Anton Trillsam (Baumeister), schlichter strenghistoristischer Rechteckbau von 1884, mit Giebelfront (Dreieckgiebel auf Kompositsäulen), Rundbogenportal mit Sturzrelief trauernde Putten; im Inneren Figur Herzjesu, 4. V. 19. ]h. - Fam. Friedrich Flesch (Schirmfabrikant), unikales Felsengrab, um 1883 (1. Beisetzung), bez. Friedrich Flesch creavit, Natter sculpsit, Hieser domum fecit. In den steilen Hang gebaute Grotte aus mächtigen Steinquadern, vorgelagert Steinmauer mit bmkw. Urnengefäßen und Gitterportal; im Inneren monumentale Figurengruppe Trauernde mit Herz Mariae. - Fam. Rohrbacher, Grabkapelle von 1883, schlichter strenghistoristischer Rechteckbau mit Giebelfront (Dreieckgiebel auf toskanischen Säulen); im Inneren auf hohem Sockel Kruzifix, 4. V. 19. Jh. - Fam. Johann Schmiedtleitner, Grabkapelle, erb. um 1901. Monumentaler Bau über quadrat. Grundriss in Neorenaissance-Formen, mit mächtiger laternenbekrönter Kuppel; Vasenaufsätze, 3 Giebelfronten, Hauptfront mit gekuppelten Kompositsäulen, Giebelrelief Trauerfiguren mit Urne, der Giebelbekrönt von monumentaler Bronzefigur Genius mit Lorbeerkranz; auf dem Altartisch Engelsfigur mit Kreuzstab und Anker. - Theresia Ginzelmayer (Erstbelegung)/Fam. Mattis, neoklassizistische Grabkapelle um 1889/90, Bau über quadrat. Grundriss, mit hoher, von Laterne bekrönter Kuppel; Vasenaufsätze, Tempelfront mit kannelierten toskanischen Säulen, bekrönt von Geniusfigur. - Wilhelmine Ströbl (Erstbelegung)/Fam. Huber, neogot. Grabkapelle von 1890, Sichtziegelbau mit Putzgliederung. - Fam. Mayer (Antonia, Sebastian), neogot. Grabkapelle von 1890, Sichtziegelbau mit Haustein-Gliederungselementen (Fialen, Dreipass, Spitzbogenportal mit Reliefbüste Segenschristus).

Unterhalb der Terrasse Fam. Uzel, Ädikula mit Konsolfigur Maria Immaculata, 1887. - Fam. Flesch, Thronfigur eines Genius mit Gesetzestafel, bez. A. Kaan fec. Wien 1898.

Gruppe B. Einige bmkw. figurale Grabdenkmäler: Fam. Seidel, Stele mit Relief Färbergruppe, überhöht von Madonna, bez. J(osef) Kassin 1938. - Fam. Teply, Plastik Mädchen mit Schutzengel, bez. Victor Osk. Tilgner fec., um 1900. - Fam. Carl Geyling, neogot. Ädikula mit Glasbild Segenschristus, um 1880. - Fam. Buchowiecki, Reliefblock Atlant bez. Krippel 1944.

Gruppe D. Freiherr Oswald Goertz-Asten, Reliefblock Männerbüste, von Händen Gottes umfangen, bez. Krippel, 2. V. 20. Jh.

Gruppe 10/15. Egon und Edith Schiele, Stele mit Hochrelief eines Paares, um 1918.
Im zentralen Bereich des Friedhofs mehrere Klostergrabstätten mit additiv gereihten Grabsteinen, akzentuiert durch Kreuze bzw. Herz-Jesu-Figuren, E. 19. Jh.

Quellen:
Dehio – Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Topografisches Denkmälerinventar hrsg. vom Bundesdenkmalamt. Bearbeitet und redigiert in der Abteilung Inventarisation und Denkmalforschung. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1996

übertragen von hojos
Im Oktober 2017