Die Stiftung Herzog Rudolfs IV.
16.03.1365
Am 16. März 1365 schenkte Herzog Rudolf IV. („der Stifter“) die 1361 von den Toppels erworbene und durch weitere Käufe arrondierte Herrschaft St. Veit als Stiftungsausstattung an die Propstei zu St. Stefan. In der Urkunde sind neben dem Fischereirecht auch zahlreiche Weingärten angeführt. Der Weinbau wurde für Jahrhunderte zum Haupterwerb der St. Veiter. Die Schenkung enthielt auch das im Kaufbrief 1361 angeführte und bis nach Hietzing reichende „Feld“, das frühere Gottesfeld (oder einen Teil davon) und spätere Veitinger Feld. Ungefähr in diese Zeit, nämlich in das Jahr 1364, fällt auch die schriftliche Ersterwähnung der Mühle im Gottesfeld.
Herzog Rudolf IV. war der einflussreichste Habsburger des 14. Jahrhunderts. Trotz seiner kurzen Lebenszeit von knapp 26 Jahren prägte er in politischer und kultureller
Hinsicht sein Herrschaftsgebiet nachhaltig. Er ließ den Wiener Stephansdom ausbauen und gründete die Universität Wien, die „Alma Mater Rudolphina“. Außerdem veranlasste er mit dem „Privilegium maius“, einer Urkundenfälschung, die Rangerhöhung der Habsburger zu „Erzherzogen“. Die Herauslösung Wiens aus der Jurisdiktion des Bistums Passau und die Errichtung eines eigenen Wiener Bistums gelang den Habsburgern allerdings erst unter Friedrich III. Als Diözesangebiet wurden in der päpstlichen Errichtungsbulle vom 18. Jänner 1469 das Territorium von Wien und das Schloss St. Veit mit seinem Herrschaftsgebiet bestimmt. Von da an sind die Bischöfe (später Erzbischöfe) Wiens die Herren von Schloss und Herrschaft St. Veit. Das Schloss wurde sogar zum Sommersitz der Bischöfe. Mit einer kurzen Unterbrechung allerdings: 1762 kaufte und 1779 verkaufte Maria Theresia den Besitz von und an Kardinal Christoph Anton Graf Migazzi.